Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll62. Sitzung / Seite 97

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Tätigkeit in der Beratung, aber auch bei der Produktuntersuchung bei vergleichenden Warentests recht herzlich zu bedanken. (Beifall bei SPÖ und Grünen sowie des Abg. Dolinschek.)

Hohes Haus! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Mit diesem Antrag sind wir in dieser Frage europaweit führend. Ich darf Sie einladen, diesen Antrag sowie auch die beiden folgenden Anträge zu unterstützen und diesen Anträgen Ihre Zustimmung zu geben. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

13.45


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Höllerer. 3 Minu­ten Redezeit. – Bitte.

 


13.45.28

Abgeordnete Anna Höllerer (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundes­minis­ter! Ich werde versuchen, diese polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe und was dahintersteht ein bisschen zu erklären.

Kunststoffe begleiten uns ja im Alltag, wir finden sie überall: im Auto, im Kinderspielzeug, in Plastikküchengeschirr genauso wie in Griffen von Werkzeugen oder in Sportgeräten. Sie sind uns im alltäglichen Gebrauch als eher elastische, form­bare Masse bekannt. In Wahrheit ist es aber so, dass die Ursprungsform der Kunststoffe hart und spröde ist, und um sie elastisch zu machen, müssen Weich­macher während der Produktion oder Verarbeitung von Kunststoffen oder Gummiteilen beigefügt werden.

Da gibt es natürlich verschiedene Chemikalien: manche, die als unbedenklich einge­stuft werden, und andere, so wie die billigen polyzyklischen aromatischen Kohlen­wasserstoffe, die als schwer gesundheitsschädigend eingestuft werden. Und diese Weichmacher sind auch der Gegenstand dieses heutigen Entschließungsantrages.

PAKs kommen über Hautkontakt oder über Nahrungsmittelaufnahme in den menschlichen Organismus. Sie sind fettlösend, sammeln sich auch im menschlichen Fettgewebe an und führen dann zu schwerwiegenden Gesundheitsstörungen.

PAKs stehen im Verdacht, das Erbgut zu verändern, krebserregend zu sein und auch die Fortpflanzung zu beeinträchtigen. Und PAKs können vor allem über Hautkontakt in den Körper eindringen. Es genügen schon 30 Sekunden, die man mit diesen Weich­machern, die in Gummiteilen oder Plastikgegenständen beinhaltet sind, in Berührung kommt. Wenn man schwitzt oder auch Handcremes oder Kosmetika verwendet, erhöht sich die Aufnahme dieser PAKs sogar noch.

Es gibt einen Test der Stiftung Warentest. Diese hat solche Billigwerkzeuge – und „aromatisch“ nennen sie sich darum, weil sie auch extrem riechen; man kann diese PAKs in neuen Plastikgegenständen sogar riechen –, die mit Gummiteilen versehen sind, am Handgriff untersucht und festgestellt: Wenn man eine Stunde lang mit ungeschützter Hand mit einem solchen Werkzeug arbeitet und in Berührung mit diesem Gummiteil ist, dringt PAK in einer Menge in den Körper ein, als hätte dieser Mann oder diese Frau 3 500 Zigaretten konsumiert.

Daran sieht man also schon, dass diese Werte gigantisch sind. Und wenn man weiß, dass EU-weit gesetzlich konkrete Normierungen nicht da sind, Grenzwerte im ent­sprechenden Ausmaß nicht vorhanden sind, dann hat dieser Entschließungsantrag natürlich seine Berechtigung, und ich bitte Sie, ihn auch zu unterstützen. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

13.48

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite