Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll62. Sitzung / Seite 109

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Ich denke, das ist ein wichtiger Schritt. Wir wissen, dass mehr und mehr Menschen sehr stark unter solchen Allergien aufgrund von Duftstoffen leiden. Wenn wir ihnen im Vorfeld helfen können, indem wir ihnen eine Entscheidungshilfe geben, sodass sie nachschauen können, ob in einem Produkt eine Substanz enthalten ist, die schädlich ist, dann ist das auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung.

Ich hätte mich jetzt sehr gerne bei Jacky Maier bedankt, aber ich glaube, er ist gerade nicht im Saal. (Abg. Mag. Lapp: Ich richte es ihm aus! – Abg. Mag. Gaßner: Ich sag’s ihm auch!) – Wir sagen es ihm! Aber wir alle wissen ja, dass er einer der Hauptkämpfer für den Konsumentenschutz in dieser Republik ist. In diesem Zusammenhang herz­lichen Dank für die Zustimmung. (Beifall bei der SPÖ.)

14.24


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Höfinger. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.24.19

Abgeordneter Johann Höfinger (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundes­minister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Ja, wir sind wirklich ständig von Duftstoffen umgeben – sei es in Pflegemitteln, sei es in Reinigungsmitteln oder aber mittlerweile auch in Lebensmitteln, und jetzt gibt es immer öfter auch Duftstoffe für den Innenraum.

Was uns oft suggeriert wird, stimmt in Wirklichkeit nicht. All diese Duftstoffe reinigen die Luft nicht, sie maskieren sie nur. Sie stülpen sich drüber und haben daher für uns überhaupt keine positive Wirkung. Das Erstaunliche dabei ist, dass es mittlerweile über 3 000 einzelne Substanzen gibt, die da bisweilen zusammengemischt werden. Wissenswert dabei ist: Es gibt nur 15 Substanzen weltweit, die mengenmäßig wirklich relevant sind und die auch getestet und geprüft sind. Die restlichen fast 3 000 Sub­stanzen sind nicht erforscht. Sie sind vor allem deshalb nicht wirklich kontrolliert, weil sie ja vermischt werden. Ungefähr 30 bis 50 Einzelsubstanzen werden aufgewendet, um einen einzigen Duftstoff zu erzeugen.

Was wir leider immer öfter bemerken müssen, ist, dass es zu allergischen Reaktionen kommt. Ähnlich wie bei Nickelallergien im Bereich Schmuck kommt es auch bei diesen Duftstoffen in der Raumluft verstärkt zu Kontaktallergien.

Das leidige Thema dabei ist, dass wir uns diesen Duftstoffen in Wirklichkeit nicht mehr entziehen können. Egal ob in Kaufhäusern, in Büroräumlichkeiten oder teils auch in Wartezimmern von Ärzten oder sonstigen Einrichtungen – oft wird man damit berieselt, ob man will oder nicht.

Da gibt es zu schützende Gruppen, egal ob das schwangere Frauen oder Kleinkinder sind, die sich dann dieser Einwirkung nicht entziehen können und bei denen es immer wieder verstärkt zu allergischen Reaktionen kommt. Aktuelle Untersuchungen zeigen es uns. Dr. Winkens ist Umweltanalytiker und hat eine aktuelle Studie durchgeführt: In über 80 Prozent der Proben kommt eine erhöhte Limonenkonzentration vor. In über 80 Prozent der Proben! Das ist so weit gegangen, dass es bis zu 3 000 Mikrogramm pro Kubikmeter Inhaltsstoffe gibt. Das ist das Zehnfache jener Werte, die man für Raumluft empfehlen kann.

Daher denke ich, dass das eine sinnvolle Entschließung ist, die heute eingebracht wird, in der es wirklich darum geht, die vorhandenen Studien und Befunde zu evaluieren und vielleicht auch neue in Auftrag zu geben, um europaweit eine einheitliche Vorgangs­weise in der Deklaration zu finden. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

14.27

 


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