Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll62. Sitzung / Seite 114

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zeichnung – nicht im Internet, nicht in der Bedienungsanleitung, die ohnehin niemand liest – auf der Verpackung kommen, damit wir unsere Kinder bestmöglich schützen können. (Beifall bei der FPÖ.)

14.41


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Mag. Gaßner. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.41.25

Abgeordneter Mag. Kurt Gaßner (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Herr Kollege Hofer, Sie haben schon bekannt gegeben, dass wir dem vorliegenden Antrag nicht zustimmen werden.

Ich erinnere mich noch an das Drohszenario, das gestern Herr Abgeordneter Brosz hier gezeichnet hat, indem er sagte, dass es dann, wenn wir immer die Anträge vertagen, laufend Fristsetzungsanträge geben wird und dann darüber eine namentliche Abstimmung verlangt werden wird.

Ich glaube, der Konsumentenausschuss ist ein Ausschuss, der genau das Gegenteil beweist: Dor wird immer versucht, gemeinsame Anträge einzubringen. Aber es ist nicht nur im Konsumentenschutzausschuss so, sondern zum Beispiel auch im Landwirt­schaftsausschuss. Es ist also völlig verkehrt, hier so zu tun, als würden wir alles ablehnen.

Herr Kollege Hofer, wenn Sie so deutlich sagen, wie schädlich das Handytelefonieren für Kinder ist, dann muss ich Ihnen sagen: Eigentlich müssten wir darüber reden, wie man Kinder von Handys fernhält, und nicht darüber, ob der SAR-Wert auf der Verpackung steht. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenruf des Abg. Ing. Hofer.)

Sie haben das so drastisch geschildert, dass ich mir persönlich gedacht habe: Der SAR-Wert sagt einem Kind gar nichts, sollten wir nicht besser darauf schauen, dass weniger telefoniert wird? Sie selbst haben doch gesagt, die Freiwilligkeit sei ja schon dadurch gewährleistet, dass dieser Wert in der Beschreibung oder auf der Homepage steht. Ich weiß, das ist zu wenig.

Sie haben aber auch ein Gütesiegel gefordert. Und da stellt sich doch die Frage: Wo setzen wir denn dieses Gütesiegel an? Soll das der Grenzwert sein, den die EU oder die WHO vorsieht, der Wert mit 2 Watt pro Kilogramm, oder ist es der Wert 0,8, wie ihn die meisten Handys aufweisen? Also wo ist dieser Wert anzusetzen?

Auf der anderen Seite wissen wir aber ... (Abg. Grillitsch: Nicht schon wieder ein Gütesiegel!) „Nicht schon wieder ein Gütesiegel“, sagt Herr Kollege Grillitsch. Wir werden schon noch eines kriegen, Herr Kollege. – Auf der anderen Seite ist es doch so, dass die SAR-Belastung umso geringer ist, je besser die Netze ausgebaut sind. Und da muss ich sagen: Ich erinnere mich noch genau an die Zeit, mit wie vielen Problemen ich als Bürgermeister es zu tun hatte, als die Handymasten aufgestellt wurden. Viele Personen sind damals zu mir gekommen und haben sich darüber aufgeregt – zu Recht –, dass die Handymasten im Siedlungsgebiet aufgestellt werden.

Also, was ist jetzt besser? Da steht Gutachten gegen Gutachten. Ich glaube, wir sollten weniger und kürzer telefonieren und uns selber ein bisschen ... (Abg. Pendl: Nicht raunzen!) Nicht raunzen, so wie der Herr Kollege Pendl es gerade gemeint hat. So könnten wir uns am besten schützen.

Ein sehr guter Schutz wird es auch sein, wenn der Herr Bundesminister – das hat er uns im Ausschuss zugesagt – sich dafür einsetzt, dass die Händler freiwillig die SAR-


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