Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll62. Sitzung / Seite 113

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14.37.17

Abgeordneter Ing. Norbert Hofer (FPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Ich denke, es gibt niemanden hier im Haus, der nicht ein Mobil­telefon benützt. Wer Kinder hat, weiß, dass auch die Kinder im Regelfall ein Mobilte­lefon benützen. Deswegen bin ich kein Freund jener Personen, die hier eine Hysterie antreiben und behaupten, das wäre alles ganz, ganz fürchterlich und ungesund und jede Antennentragmastenanlage sei von Haus aus eine Gefahr.

Ich glaube aber sehr wohl, dass wir, wenn es um die Kinder geht, eine besondere Verantwortung tragen, weil bei Kindern aufgrund der dünneren Schädelknochen die Auswirkungen, die es zweifellos auf den Körper gibt, noch gravierender sind. Auch österreichische Umweltmediziner der Ärztekammer für Wien haben das sehr deutlich gesagt. Es wurde nämlich gesagt, dass Kinder als Versuchskaninchen von Handy­herstellern missbraucht werden. – Das sind sehr harte Worte.

Dr. Erich Huber sagt, Mobiltelefone sind für Kinder so gefährlich wie ein Sonnenbad. Jetzt ist ja nicht gesagt, dass unsere Kinder Tag und Nacht mit dem Handy tele­fonieren, aber es ist ein gewisser Einfluss vorhanden, was das Krebsrisiko anbelangt. Dr. Gerd Oberfeld, auch von der Ärztekammer für Wien, sagt, dass die Schädigung der DNA nachgewiesen ist und dass Vieltelefonierer nach zehn Jahren ein dreifach erhöhtes Risiko für einen Gehirntumor haben.

Sie kennen meinen Antrag. Ich kenne auch die Argumente, die im Ausschuss gegen diesen Antrag vorgebracht wurden. Ich möchte nur sagen, dass sich die Argumente, die im Ausschuss vorgebracht wurden, eins zu eins mit den Argumenten decken, die vom Forum Mobilkommunikation verbreitet worden sind. Das ist eine Vereinigung, die ich schätze, aber die natürlich nicht mit maximaler Objektivität vorgehen kann. Das Forum Mobilkommunikation sagt, dass bereits heute eine freiwillige Kennzeichnung des SAR-Wertes in der Handybedienungsanleitung erfolgt.

Klar ist, dass niemand, der sich ein Handy kauft, in das Geschäft geht und sagt: Bitte zeigt mir die Bedienungsanleitung, ich möchte schauen, wie hoch der SAR-Wert ist!, oder sich vorher im Internet informiert. Deswegen ist unser Ziel und unser Vorschlag, dass das auf der Verpackung gekennzeichnet werden muss. Das kann man ohne Mehrkosten wirklich sehr einfach machen, indem man ein Pickerl draufklebt, auf dem man die SAR-Werte sieht.

Das Forum sagt aber, es sei eine Verunsicherung der Bevölkerung, würde man hier eine Kennzeichnung vornehmen. Da müssten bei jedem Konsumentenschützer schon die Alarmglocken läuten, wenn so etwas gesagt wird.

Es gibt einen EU-Grenzwert, der heißt 2 Watt pro Kilogramm, und der wird auch bei uns eingehalten. Aber wenn ich für mein Kind ein Handy kaufe, dann möchte ich schauen, dass der SAR-Wert so niedrig wie nur irgendwie möglich ist.

Im Ausschuss selbst haben die von mir sehr geschätzten Kollegen Kurt Gaßner und Johann Maier gesagt, dass auf dem österreichischen Markt nur Handys mit niedrigem SAR-Wert zu erhalten sind. Ich möchte aber schon betonen, dass bei uns in Österreich die gleichen Handys zu kaufen sind wie überall auf der Welt oder überall in Europa, da gibt es keinen geschlossenen Markt.

Kollegin Tamandl hat gesagt, der SAR-Wert sei wenig aussagekräftig. Ich möchte schon betonen: Der SAR-Wert ist eben der Maßstab, er gibt in Watt pro Kilogramm an, wie viel an elektromagnetischer Strahlung in den Körper eindringt und sich in Wärme umsetzt. Daher ist das der Wert, den wir heranzuziehen haben.

Ich weiß, der Antrag wird heute abgelehnt. Ich bitte Sie trotzdem, auf den Wegen, die eben noch offen stehen, dafür Sorge zu tragen, dass wir zu einer vernünftigen Kenn-


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