Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll62. Sitzung / Seite 118

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schon einmal zwei Werte, wo ich dann wirklich eine allgemeine und auch teils sehr gezielte Antwort finde.

Ich denke, wenn wir jetzt den SAR-Wert allein auf das Handy kleben, dann kann das zwei Effekte auslösen. Das Erste ist: Ich schüre damit Angst, ich verunsichere die Menschen. Das Zweite ist: Wenn der Konsument liest, dass der SAR-Wert ohnehin nicht so schlecht ist, dann wird das Ganze bagatellisiert. Da besteht die Gefahr, dass ich mich dann zurücklehne, auch geistig, und sage: Na ja, jetzt kann ich ruhig eine halbe Stunde länger telefonieren, auch das Kind mit der Freundin, mit dem Freund, wie auch immer, es macht ja nichts, das Gerät hat ja ohnehin einen geringen SAR-Wert!

Beides sollte nicht sein. Daher sollten wir, denke ich, wirklich auch an das Verhalten, was das Handytelefonieren anlangt, herangehen, den Menschen sagen: Bitte, passt auf!

Frau Kollegin Moser hat auch das Beispiel mit der Schwangeren erwähnt, wo es dann teilweise zu Erkenntnissen gekommen ist. Da geht es wirklich darum, nicht den Handy­umgang sorglos hinzunehmen, sondern genau darauf im Allgemeinen hinzuweisen. Daher werden wir auch diesem Antrag unsere Unterstützung nicht geben können. (Beifall bei der ÖVP.)

14.56


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Spadiut. 2 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.56.24

Abgeordneter Dr. Wolfgang Spadiut (BZÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Ver­packungen von Mobiltelefonen sollen mit dem SAR-Wert gekennzeichnet werden – ein Antrag, der von uns unterstützt wird.

Meine Damen und Herren, wie viele Leute wissen überhaupt, was der SAR-Wert ist? Ich muss zugeben, mir war dieser Wert bis zu diesem Antrag unbekannt. Wie viele Leute wissen zwar, dass es den SAR-Wert gibt, können aber damit nichts anfangen? Sie wissen auch nicht, wie hoch dieser Wert sein kann. Deswegen sollte einmal informiert werden, was es mit dem SAR-Wert auf sich hat.

Die Ausweisung auf der Verpackung des Handys hätte natürlich noch einen weiteren Vorteil: Leute, die von diesem Wert noch nichts gehört haben, nicht kennen, würden neugierig werden, worum es sich da handelt, und würden sich schlau machen und dann in Erfahrung bringen können, was dieser SAR-Wert ist und ab welcher Grenze die elektromagnetischen Felder, die da wirken, schädlich sind.

Sicher, man kann in der Betriebsanleitung nachlesen, wie hoch der SAR-Wert ist, aber es ist nicht jeder so ein Betriebsanleitungsprofi wie Kollege Maier, dass er weiß, wo man das zu finden hat. Es ist auch schwer möglich, in den Geschäften die Verpackung aufzureißen und in der Gebrauchsanweisung nachzulesen.

Wie ein Gerichtsurteil in Italien zeigt, bei dem einem Manager, der wegen häufigen Telefonierens an einem Tumor erkrankt ist, Schadenersatz zugesprochen wurde, kann man wohl von einer Gesundheitsgefährdung durch diese elektromagnetischen Felder sprechen. Ein Grund mehr, diesem Antrag zuzustimmen. (Beifall bei BZÖ und FPÖ.)

14.58


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Lapp. Ich mache darauf aufmerksam, dass ich in 2 Minuten die Verhandlungen zu diesem Tagesordnungspunkt unterbrechen werde. – Bitte.

 


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