Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll67. Sitzung / Seite 37

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Sportminister und möchte hier klar sagen: Ich habe – das richtet sich jetzt nicht an Sie – in anderen Bereichen, wie etwa betreffend Anti-Doping-Maßnahmen, nicht immer Mehrheiten hier im Hohen Haus gefunden. Wenn ich hier eine Mehrheit finde, die Kon­trolle neu zu organisieren, dann bin ich froh. Ich bin jedenfalls dafür, dass wir das auf neue Beine stellen, und je unabhängiger die Kontrolle ist, desto besser, das ist ja völlig logisch.

Ich habe in vielen anderen Bereichen auch unabhängige Einrichtungen geschaffen, wie beispielsweise beim Team Rot-Weiß-Rot mit ehemaligen Sportlern, ehemaligen Sport­funktionären. Also Sie laufen bei mir offene Türen ein, wenn es um unabhängige Kon­trolle geht.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Kickl.

 


Abgeordneter Herbert Kickl (FPÖ): Herr Bundesminister! Es hat ja nicht erst des ÖOC-Skandals bedurft, um draufzukommen, dass es mit dem österreichischen Sport­system in einigen Bereichen ziemlich im Argen liegt. Wie Sie sicherlich wissen werden, hat der äußerst erfolgreiche ehemalige Nordische Direktor des ÖSV Toni Innauer das österreichische Sportsystem – und damit wohl auch indirekt das Sportfördersystem – als verfilzt bezeichnet. Er hat davon gesprochen, dass es eigentlich unhaltbare Kumu­lationen von Machtpositionen, sprich personelle Verfilzungen, gibt – man könnte es auch als Freunderlwirtschaft bezeichnen –, dass das ÖOC eine Art olympisches Reise­büro ist. Und ich hätte natürlich auch gerne von Ihnen gehört, wer denn die Top-Funk­tionäre und Top-Politiker waren, die mit Schwarzgeldkonten ihre Lustreisen zu diversen Sportveranstaltungen finanziert bekommen haben.

Sie verweisen einmal mehr auf Ihre Nichtzuständigkeit, deshalb frage ich Sie: Welche Maßnahmen wollen Sie als Sportminister setzen, um das System des Sports und der Sportförderung tatsächlich effizient zu gestalten? Und wie stehen Sie zu unserem frei­heitlichen Vorschlag, neben dem System der Eigenkontrolle, das sicherlich verbesse­rungswürdig ist, eine externe Kontrolle, die regelmäßig erfolgt, etwa durch den Rech­nungshof durchzuführen?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Landesverteidigung und Sport Mag. Norbert Darabos: Sehr geehrter Herr Abgeordneter! Der Rechnungshof kontrolliert ja jetzt auch schon die Sportförderung, und aus dem letzten Rechnungshofbericht, der – noch einmal gesagt – vor meiner Zeit verfasst wurde, habe ich meine Lehren gezogen, und ich bin gerne be­reit, diese Frage an Sie weiterzugeben. Wir werden gemeinsam ein neues Sportför­dersystem auf die Beine stellen! Ich habe konkrete Vorstellungen, beispielsweise, nicht mit der Gießkanne zu fördern, beispielsweise, Primesportarten besser zu fördern als andere Sportarten. Aber das ist natürlich ein Prozess, der nicht in einer Fragestunde erörtert werden kann, sondern der über das nächste Jahr zu erörtern sein wird.

Ich habe Herrn Professor Mayrhofer von der Wirtschaftsuniversität Wien beauftragt, diesen Prozess zu koordinieren, und auch sehr viele unabhängige Sportwissenschaft­ler und andere Wissenschaftler eingeladen, uns hier zu helfen, abseits von Dachver­bänden, von Fachverbänden, um auch die Objektivität zu gewährleisten – und Sie sind eingeladen, hier mitzuarbeiten.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Dr. Wittmann.

 


Abgeordneter Dr. Peter Wittmann (SPÖ): Zunächst einmal, Herr Sportminister, möch-
te ich nochmals bekräftigen: Die BSO war nie Mitglied des Österreichischen Olympi­schen Comités, die BSO ist nicht Mitglied des Olympischen Comités, und die BSO hat niemals das Olympische Comité geprüft oder zu prüfen gehabt, aber ich schließe mich


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