Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll67. Sitzung / Seite 119

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

forderlich - unter Einbindung der Bundesländer unter anderem im Sinne der Umset­zung nachstehender Maßnahmen umgehend die entsprechenden Schritte für ein Lehr­lingspaket zu setzen und dem Nationalrat die diesbezüglichen Gesetzesvorschläge vor­zulegen:

Schaffung eines ‚Blum Bonus-Modells‘, mit dem gewährleistet wird, dass Betriebe, die Lehrlinge ausbilden, generell für jeden auszubildenden Lehrling für die gesamte Lehr­zeit eine Prämie erhalten;

Gänzliche Gleichstellung der Lehrlinge mit Schülerinnen und Schülern in Hinblick auf Freifahrten, Beihilfen, Förderungen etc.;

Generelle Abschaffung der von den Lehrlingen zu entrichtenden Prüfungstaxen für die Ablegung der Lehrabschlussprüfung;

Österreichweit flächendeckende Umsetzung der ‚Lehre mit Matura‘.“

*****

 


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Haubner. 3 Mi­nuten Redezeit. – Bitte.

 


14.30.08

Abgeordneter Peter Haubner (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Sehr geehrte Frau Staatssekretär! Ich denke, das österreichische duale Ausbildungssystem mit der Lehrlingsausbildung ist ein erfolgreiches Vorzeigemodell. Wir werden europaweit darum beneidet.

Auch die internationalen Wettbewerbe auf dem Lehrlingssektor, wo die österreichi­schen Lehrlinge immer mit großem Erfolg abschneiden, zeigen jährlich immer wieder, dass die betriebliche Ausbildung hier ausgezeichnet funktioniert und dass die Unterneh­merinnen und Unternehmer die Verantwortung wahrnehmen und die Lehrlinge zu Leis­tungen motivieren, die sich auch im internationalen Wettbewerb sehen lassen können.

Ich bin der festen Überzeugung, dass die betriebliche Lehrlingsausbildung natürlich Vor­rang, oberste Priorität hat und die beste Art der Lehrlingsausbildung ist. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Mag. Kuzdas.)

Als Ergänzung kann man natürlich auch die überbetriebliche Lehrlingsausbildung anse­hen, gerade in Zeiten von Krisen. Wenn man sich das Verhältnis anschaut, kann man sagen – von den 123 000 Lehrlingen sind nämlich ungefähr 4 Prozent in der überbe­trieblichen Ausbildung –, dass das Modell der betrieblichen Ausbildung hier absolute Priorität und absoluten Vorrang hat.

Wenn wir heute hier mit dieser Novelle einige Erleichterungen beschließen sowie eini­ge Punkte, die zur Internationalisierung der Lehre beitragen, dann ist das wieder ein weiterer richtiger Weg, ein richtiger Schritt in die richtige Richtung.

Die Lehrlinge müssen in Zukunft bei der Wiederholung der Lehrabschlussprüfung nicht mehr alle Fächer wiederholen. Weiters haben wir die Anrechnungszeiten für die Ausbil­dung im Ausland erhöht. Ich glaube, dass damit die Lehre auch europäischer, interna­tionaler und natürlich auch mobiler wird – ebenfalls ein wesentlicher Schritt in die rich­tige Richtung.

Ganz wichtig ist, dass man sieht, dass die Möglichkeit einer Ausbildung von Lehrlingen vor allem von den kleinen und mittleren Unternehmen wahrgenommen wird. 80 Pro­zent der Lehrlinge werden in klein- und mittelständischen Unternehmen ausgebildet. Da ist das Verhältnis zwischen dem Lehrherrn und den Jugendlichen zum Großteil ein


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite