Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll67. Sitzung / Seite 125

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Südkorea ist ein ganz besonderes Beispiel dafür, denn es sind viele Global Player dort angesiedelt. Ich mache jetzt keine Firmenwerbung, aber wenn wir an „Samsung“, an „Hyundai“ oder an „Kia“ denken, so sind das Firmen, die auch in Österreich ganz stark verflochten sind, die natürlich ihre Mitarbeiter hier haben. Vice versa gibt es österrei­chische Firmen in Korea, und es ist notwendig, dass die Mitarbeiter, die dort tätig sind, auch die entsprechende soziale Sicherheit haben, ob das im Gesundheitswesen oder im Pensionswesen ist.

Wer schon die Möglichkeit gehabt hat, Südkorea zu besuchen, weiß, dass die Men­schen dort besonders austrophil sind. UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon – wir be­handeln heute auch zwei Abkommen mit den Vereinten Nationen – ist ein Liebhaber Österreichs; er war auch Botschafter in unserem Lande – die einzige Botschaft, die Ban Ki-moon geleitet hat –, und er kommt auch immer wieder gerne her. Das ist auch für Wien als UNO-Standort kein Nachteil. Insofern, meine Damen und Herren, müssen wir diesen Abkommen zustimmen und es begrüßen, dass es solche gibt.

Trotzdem, meine Damen und Herren, ist es mir lieber, in Österreich krank zu werden als in einem anderen Land. Da schließe ich Deutschland nicht aus. Ich habe es einmal erlebt, wie es ist, wenn man in Deutschland krank wird, welchen Hürdenlauf man über­winden muss. Man wird teilweise abgelehnt, bis man darauf hinweist, dass auch die deutschen Skifahrer in Österreich entsprechend behandelt werden, wenn sie sich den Fuß brechen – dann hat es funktioniert. Aber ich war überrascht, wie in sogenannten hochqualitativen Ländern die soziale Sicherheit oder die Betreuung von – unter Anfüh­rungszeichen – „Ausländern“ gegeben ist. Da, glaube ich, können wir alle stolz sein auf unser Österreich, auf die soziale Absicherung. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

Hierbei meine ich nicht ausschließlich die Qualität der gesundheitlichen Vorsorge, die gibt es woanders wahrscheinlich auch, aber bei der sozialen Absicherung sind wir si­cher weltmeisterlich.

Da das rote Licht leuchtet, meine Damen und Herren, komme ich zum Schluss. Korea gibt natürlich nicht viel her für einen Vierzeiler, deshalb habe ich mir heute bei der Dis­kussion über die Produktpiraterie Gedanken gemacht und Vergleiche angestellt. Das möchte ich Ihnen jetzt noch sagen:

Die Wirtschaft und die Industrie kämpfen gegen Produktpiraterie.

Dasselbe gibt’s auch bei Parteien, die bruderzwistig sich entzweien.

So sind die Orangen mit Wort und Taten der FPÖ Produktpiraten. – Oder umgekehrt. (Heiterkeit und Beifall bei ÖVP und SPÖ sowie des Abg. Dr. Königshofer.)

14.52


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Kickl. 3 Minu­ten Redezeit. – Bitte.

 


14.52.25

Abgeordneter Herbert Kickl (FPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Da­men und Herren! Ich kann nur gratulieren zu diesem Vierzeiler – mit Ausnahme der letzten beiden Worte ist er völlig korrekt. (Allgemeine Heiterkeit.)

Ich möchte auf zwei Dinge eingehen, die mein Vorredner angesprochen hat. Ich bin auch sehr dankbar dafür, dass wir uns allmählich in diesem Haus zumindest dazu durchringen, den Begriff Globalisierung als wertfrei einzustufen. Das ist immerhin schon ein Fortschritt gegenüber dem, dass man im Begriff „Globalisierung“ als solches den Fortschritt verkörpert sieht. Das ist nämlich eine ganz gefährliche Entwicklung, hin­ter der man lange Zeit hergelaufen ist und wo man ja gesehen hat, wohin das führt, wenn man das sozusagen kritiklos in dieser Art und Weise betreibt.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite