teilen!) Kommen wir zurück zum Völkerkundemuseum. Das Völkerkundemuseum in Wien ist eines der größten ethnologischen Museen weltweit, und dennoch ist es „nur“ – unter Anführungszeichen – Teil des Kunsthistorischen Museums. Wie begründen Sie das? Mit der gleichen Intention könnte man ja auch das Museum Moderner Kunst als Teil des Kunsthistorischen Museums sehen.
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.
Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Die Begründung ist relativ einfach: Ich habe diese Sachlage vorgefunden, so hat also die Ausgliederung der Bundesmuseen stattgefunden. Ich habe schon auf die Frage der Frau Abgeordneten Fuhrmann gesagt, ich erwarte jetzt die unterschiedlichen Szenarien, um hier eine Bewertung vornehmen und eine Entscheidung treffen zu können. Da geht es um Kosten, Nutzen, Freiraum, Autonomie der Museen in ihrer Gestaltung. Das müssen wir uns gesamthaft anschauen.
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Mag. Unterreiner.
Abgeordnete Mag. Heidemarie Unterreiner (FPÖ): Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Das „Museum NEU“ will ja zwei für Österreich sehr wichtige, aber völlig unterschiedliche Museen zusammenlegen und verschmelzen, wie es im Konzept ausdrücklich heißt. Das Volkskundemuseum im Palais Schönborn in der Josefstadt ist aufgrund seiner umfassenden Sammlungen das größte Volkskundemuseum Europas. Es widmet sich natürlich unserer eigenen Volkskunst und ist deswegen sehr bedeutend für unser Kulturerbe und für unsere Identität. Das Völkerkundemuseum beschäftigt sich natürlich mit den Kulturen anderer Völker. Der Plan einer Verschmelzung beider Museen hieße nun, eine Multikulti-Museumsmaschine zu schaffen, wo unser österreichisches Kulturerbe Gefahr läuft unterzugehen.
Deswegen frage ich Sie, Frau Bundesministerin: Gibt es einen Alternativplan, der vorsieht, dass man sehr wohl die Eigenständigkeit der beiden Museen beibehält und dass man auch die Kosten erhebt und darauf achtet, dass in Zukunft die Eigenständigkeit zweier Bundesmuseen gewährleistet ist?
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.
Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Die Attraktivität des Konzeptes ist ja gerade die Verbindung der beiden Häuser, das wurde auch von Vertretern und Vertreterinnen beider Häuser erarbeitet. Aber entscheidend ist ja: Es geht nicht um Verschmelzung, es geht um das Eigene und das Fremde. Und sich mit dem auseinanderzusetzen heißt ja nicht, die eigene Identität aufzugeben, sondern ganz im Gegenteil, erst aus der Ich-Stärke, aus einer starken Identität erfolgt die Auseinandersetzung mit dem anderen. Und dafür erwarte ich mir Impulse. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Sacher.
Abgeordneter Ewald Sacher (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geschätzte Frau Bundesministerin! Zu diesem Konzept „Museum NEU“ möchte ich auch eine Zusatzfrage stellen. Es haben in Ihrer Amtszeit als Ministerin ja vor allem die museumspädagogischen Aspekte sehr an Stellenwert gewonnen, und so soll es auch bei diesem Konzept „Museum NEU“ sein. Im Zentrum soll die Vermittlung stehen.
Meine Frage: Was soll damit erreicht werden? Und wie werden bereits bestehende Vermittlungsaktivitäten der Bundesmuseen dadurch ergänzt?
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.
Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Für mich ist Vermittlung ein zentraler Punkt, den die Bundesmuseen leisten müssen. Wir haben
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