Wenn wir wollen, dass Schulen vor Ort selbständiger werden und mehr entscheiden, eigene Schwerpunkte entwickeln können, dann ist es auch wichtig, vergleichbare Standards abprüfen und abfragen zu können.
Genau darum geht es. Wir müssen wissen: Auf der einen Seite ist Autonomie möglich, aber durch Bildungsstandards, durch zentrale Vorgaben, durch Bildungs-Controlling ist es möglich, auch die Leistung über einzelne Schulstandorte hinweg, über das ganze Bundesgebiet verteilt, tatsächlich vergleichbar zu machen.
Das ist aber auch – auch das ist mir ein großes Anliegen – ein wichtiger Beitrag zur Objektivierung. Jeder von uns ist in die Schule gegangen und war mit den einzelnen Beurteilungen beziehungsweise Benotungen mehr oder weniger zufrieden.
Wenn man weiß, dass beispielsweise ein und derselbe Schüleraufsatz von derselben Lehrergruppe im Rahmen eines Seminars mit „Sehr gut“ und gleichzeitig auch mit „Nicht genügend“ beurteilt wird – es ist auch fast dieselbe Prozentanzahl, die größte Prozentanzahl entschied sich allerdings für „Befriedigend“ –, dann möchte man sagen: Gut, im Fach Deutsch gibt es sehr viele subjektive Einflüsse.
Aber dasselbe, meine Damen und Herren, geschieht auch, wenn man Untersuchungen im Fach Mathematik anschaut. Selbst dort kommt es vor, dass bei Beurteilungen von Mathematik-Schularbeiten – wobei man eigentlich glauben würde, dass da die objektive Beurteilung sehr leicht und nachvollziehbar ist – derselbe Prozentsatz an „Sehr gut“-Beurteilungen herauskommt wie an „Nicht Genügend“-Beurteilungen; und auch da lauten die meisten Beurteilungen „Befriedigend“.
Wenn man dann weiß, wie entscheidend für die jungen Menschen gerade solche Maturaarbeiten sind, dann sieht man, dass es auch hier wichtig ist, wirklich vergleichbare objektivierbare Verhältnisse zu schaffen. Ich denke, das gelingt mit diesen vorgeschlagenen Maßnahmen sehr gut. Wir unterstützen das natürlich sehr gerne und mit aller Kraft.
Eines möchte ich hier noch sagen: Die Türe zu einer modernen neuen Schule ist ja tatsächlich weit offen, besonders dank der engagierten Wissenschaftsministerin Karl, die hier einen Weg aufgemacht hat.
Machen Sie sich bitte einmal die Mühe, schauen Sie nicht immer nur nach Finnland oder nach den nordischen Staaten, fahren Sie einmal über den Brenner und schauen Sie sich das Schulsystem in Südtirol an! Schauen Sie sich an, was die Südtiroler vor zehn Jahren geschafft haben und wie sie international, bei PISA-Studien dastehen!
Die Südtiroler brauchen bis zur achten Schulstufe keine Noten, und schneiden bei PISA-Vergleichen, wo testmäßig abgefragt wird, trotzdem besser ab als andere Schulen.
Daher: Bei der Weiterentwicklung unserer Schule, wenn wir uns gemeinsam überlegen, was das Beste für die Schule sei, wie man sie verwaltungsmäßig effizient und gleichzeitig effektiv gestalten könne, würde ich wirklich empfehlen: Schauen Sie sich – auch was die Schulautonomie betrifft – das Südtiroler Modell an! Das wird uns auch den gemeinsamen Weg für die zukünftige Arbeit in der Bildungsarbeit sehr stark erleichtern. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
13.44
Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Kitzmüller. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.
13.44
Abgeordnete Anneliese Kitzmüller (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Minister! Bei dem Modell, um das es sich hier handelt, für die BHS schaut es nicht so aus, als würde es eine Verbesserung geben.
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