Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung / Seite 103

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Abänderungsantrag

der Abgeordneten Ursula Haubner, Kolleginnen und Kollegen zum Bundesgesetz, mit dem das Schulunterrichtsgesetz geändert wird, Regierungsvorlage (714 d. B.)

Der Nationalrat wolle beschließen:

In Ziffer 7. §35 Abs.2 lautet Ziffer 4:

„der Fachvorstand/die Fachvorständin oder der/die Werkstättenleiter/in in berufsbilden­den mittleren und höheren Schulen bei Klausurprüfungen mit praktischen Anteilen bei der Vorprüfung und der Hauptprüfung“

Ziffer 4 wird zur neuen Ziffer 5 und Ziffer 5 wird zu Ziffer 6.

Begründung

Den Fachvorständinnen/Fachvorständen obliegt die Betreuung einer Gruppe fachlicher Unterrichtsgegenstände. Durch diese Gegenstände werden Berufsberechtigungen für drei Berufsfelder erworben. Daher muss den Fachvorständinnen/Fachvorständen im Zusammenhang mit den abschließenden Prüfungen (Vorprüfung/Abschlussprüfung) auf jeden Fall die Möglichkeit zur fachlichen Argumentation und eine Stimme zuge­standen werden. Was mit deren zwingender Einbindung in die Prüfungskommission si­chergestellt wird.

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Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Zu einer Stellungnahme hat sich Frau Bundesmi­nisterin Dr. Schmied zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


14.04.43

Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Herr Prä­sident! Meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeordnete! Bevor ich noch zu eini­gen Punkten der neuen Matura im BHS-Bereich Stellung nehme, möchte ich einen Punkt der Novelle des Schulunterrichtsgesetzes herausgreifen, der bisher nicht er­wähnt wurde, der mir aber ganz besonders wichtig ist. Es sind dies die Mitwirkung der Schulleitung und die Mitwirkung der Lehrerinnen und Lehrer bei der Überprüfung der Bildungsstandards.

Herr Abgeordneter Walser, ich weiß, in diesem Punkt sind wir ein bisschen unter­schiedlicher Meinung, aber ich halte es für ganz zentral und wichtig, dass die Lehre­rinnen und Lehrer in die Überprüfung der Bildungsstandards eingebunden sind. Ich ha­be selbst einige Jahre in Banken verbracht – der Einmarsch der Rating-Agenturen oder externer Prüfer, das ist nicht mein Bild für eine Schule der Zukunft, sondern Überprü­fung, Feedback, Bewertung sollen einfach selbstverständlicher Bestandteil der Schul­kultur sein. Daher ist die Einbindung der Lehrerinnen und Lehrer sehr, sehr wichtig.

Ich war zu diesem Punkt in den letzten Wochen in sehr intensiven und konstruktiven Gesprächen auch mit den Vertretern und Vertreterinnen der Lehrergewerkschaft – was nicht immer so der Fall ist, aber ich möchte das betonen. Es werden ab dem Jahr 2012 doch 9 000 Lehrerinnen und Lehrer als Test-Administratoren im Einsatz sein. Ich den­ke, es ist wichtig, diese gesetzliche Regelung und Basis auch zu haben.

Nun zur neuen Matura für die berufsbildenden höheren Schulen: Es ist dies ein Projekt ungeheurer Dimension, also sicher kein „Schrittchen“, sondern ein Meilenstein, ein großer Schritt, was ich allein schon dann sagen muss, wenn ich an die Betroffenheit denke. Im Schuljahr 2014/2015 werden an über 660 Schulen 45 000 Schüler und Schü-


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