Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung / Seite 104

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lerinnen, 4 500 Lehrer und Lehrerinnen diese standardisierte Matura durchführen. Ich kann nur noch einmal betonen: Es ist dies ein Meilenstein in der österreichischen Schulent­wicklung – in Verbindung mit der AHS-Matura; diese war hier natürlich mit eingebunden.

Damit – und auch das möchte ich betonen – findet Österreich den Anschluss an inter­nationale Standards und Entwicklungen. Es ist damit eines von 22 EU-Ländern, die standardisierte schriftliche Elemente in der Matura verankert haben. Das habe ich einer EU-EURYDICE-Studie entnommen.

Faktum ist – und ich erlebe das bei nahezu jeder EU-Ministerratssitzung –: Das berufs­bildende höhere Schulwesen in Österreich genießt nicht nur in Österreich, sondern in­ternational höchste Reputation! Wir können auf diese Schulen besonders stolz sein; das möchte ich betonen. (Beifall bei SPÖ und ÖVP sowie der Abgeordneten Dr. Ro­senkranz und Mag. Stadler.)

Das Qualitätssicherungssystem, das wir an den berufsbildenden höheren Schulen ein­geführt haben – und ich betone an dieser Stelle: Das sind Bundesschulen, jetzt auch im Kontext der Schulverwaltungsreform –, wurde erst kürzlich auch vom Rechnungshof ganz besonders lobend hervorgehoben.

Daher muss eines unser Ziel sein – und ich nehme Ihre Befürchtungen und Ihre Sor­gen, Herr Abgeordneter Rosenkranz und Frau Abgeordnete Kitzmüller, sehr, sehr ernst, was Leistungsverlässlichkeit betrifft, was Qualitätssicherung betrifft und was Einbin­dung der Lehrer und Lehrerinnen in den Prozess, in die Umsetzung betrifft –, nämlich Kommunikation, denn – wir haben darüber auch im Ausschuss schon gesprochen – Kommunikation ist ein Schlüsselfaktor für den Erfolg dieses Projektes!

Ich werde in regelmäßigen Abständen auch im Unterrichtsausschuss berichten, wie der Fortschritt dieses Projektes gegeben ist. Mit der heutigen Abstimmung ist ein wichtiger gesetzlicher Schritt getan, und es ist das ein zentrales Signal für alle, die an diesem Pro­jekt mitarbeiten, aber es liegt noch sehr, sehr viel Detailarbeit vor uns.

Mit den Bildungsstandards und mit der neuen Matura – das möchte ich nur festhalten – ändern sich nicht die Inhalte der Lehrpläne, aber der Zugang, die Kompetenzorientie­rung, das kommt dazu. Das heißt, es kann auf Basis der bestehenden Lehrpläne gear­beitet werden. Aber wir werden innerhalb der nächsten zwei Jahre – Frau Abgeordnete Haubner, Sie haben das angesprochen – die Lehrpläne in diese Richtung umstellen.

Was die Reifeprüfungsverordnung betrifft, so haben wir ja zu diesem Themenbereich auch im Unterrichtsausschuss diskutiert. Ich nehme an, Frau Abgeordnete Jarmer wird diesen Punkt auch einbringen. Es ist mir wichtig, dass wir selbstverständlich auch in Zukunft auf die Schüler und Schülerinnen mit Körperbehinderung Rücksicht nehmen und auch auf die besonderen Bedürfnisse eingehen.

Ich möchte mich in Zusammenhang mit diesem Großprojekt, das sehr, sehr umfassen­de Vorbereitungsarbeiten erfordert hat, bei allen sehr herzlich bedanken, die bisher schon mitgearbeitet haben, bei den Schulpartnern, den Praktikern, vor allem auch den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des BIFIE und beim Regierungspartner für das sehr, sehr konstruktive Vorgehen.

Im AHS-Bereich ist es gelungen, bereits 248 von etwa 350 Standorten in die Pilotpha­se einzubeziehen. Ähnlichen Ehrgeiz haben wir auch bei den berufsbildenden höheren Schulen, aber ich mache mir da keine Sorgen und verweise auch auf das QIBB-System, auf das Qualitätssicherungssystem, das ja schon bestens läuft. Wir werden noch im Herbst mindestens drei Informationsveranstaltungen in jedem Bundesland ma­chen, mit der Schulaufsicht, mit Lehrerinnen und Lehrern, Schüler und Schülerinnen. Es wird eine eigene Plattform eingerichtet „bildung.at“, wo wir laufend informieren werden.

Ich möchte mit einem Zitat aus dem Unterrichtsausschuss schließen: Die neue Matura ist ein wesentlicher Schritt nach vorne in der Schulentwicklung.

 


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