Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll72. Sitzung, 7. Juli 2010 / Seite 194

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Beide Projekte sind nicht einfach zu realisieren. Wien ist hier eine von 27 Hauptstäd­ten, das ist gar keine Frage, aber ich denke, es braucht immer wieder solche Äuße­rungen, auch hier im Nationalrat, um diese Position zu bekräftigen. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Dr. Matznetter.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Weil ich mit Herrn Kollegem Zinggl da auch schon im Ausschuss absolut nicht einer Meinung gewesen bin: Die Saliera war nicht versichert. Die weltgrößte Sammlung von Brueghel-Bildern im Kunsthistorischen Mu­seum ist nicht versichert. Die Autos des Bundes sind nicht versichert. Aus gutem Grund ist der Bund hier sein eigener Versicherer. Deswegen ist es absolut logisch, bei der oh­nehin nicht übermäßig großzügigen Ausstattung unserer Bundesmuseen – ganz egal, ob das ein Herr Seipel, ein Herr Schröder oder sonst jemand ist – für ein Projekt wie die Michelangelo-Ausstellung natürlich die Versicherung quasi aus Bundessicht zu über­nehmen.

Im Übrigen: Auf das Einzelobjekt abgerechnet, sind es 100 Millionen €, Herr Kollege Zinggl. So gesehen: Das macht absolut Sinn, das ist geübte Praxis, und Ihre Position – mit Verlaub, ein wenig polemisierend – klingt wie die eines Lobbyisten erster Ordnung der Versicherungswirtschaft. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Dr. Matznetter.)

18.43


Präsident Fritz Neugebauer: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Ab­geordneter Dr. Zinggl zu Wort gemeldet. Herr Kollege, die GO-Bestimmungen sind be­kannt. 2 Minuten Redezeit Maximum. – Bitte.

 


18.43.51

Abgeordneter Mag. Dr. Wolfgang Zinggl (Grüne): Herr Kollege Bartenstein hat so­eben gesagt, dass die Saliera nicht versichert gewesen sei. – Das ist unrichtig!

Die Saliera war bei der Uniqa versichert. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

18.44


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Kirchgatterer. – Bitte.

 


18.44.11

Abgeordneter Franz Kirchgatterer (SPÖ): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Zum Tagesordnungspunkt 17, Haftungsübernahme für die Michelangelo-Ausstellung: Eine ebensolche Haftungsübernahme gab es – das wurde schon erwähnt – bei der Van-Gogh-Ausstellung. An die 590 000 Interessierte besuchten sie, ein Tagesschnitt von 6 202 Besuchern wurde gezählt. Bereits neun Wo­chen nach Eröffnung dieser Ausstellung wurde die angepeilte Besucherzahl von 450 000 erreicht. Die Picasso-, Rubens- und Dürer-Ausstellungen wurden bei Weitem übertrof­fen, die Besucherzahl zum Teil verdoppelt.

Als Bundesländer-Abgeordneter möchte ich allen, die dazu beitragen, zu den positiven Tourismuszahlen in Wien herzlich gratulieren. Diese Zahlen sind beachtlich: Wien ran­gierte 2009 mit zehn Millionen Nächtigungen an achter Stelle der europäischen Städte. Von Februar bis April dieses Jahres wurde eine Zuwachsrate von 13 Prozent erreicht. Dieses Interesse an Wien gilt es zu stärken, Angebote, breite Angebote auf höchstem Niveau, sind weiter zu präsentieren.

Meine Damen und Herren, ich möchte auf die Frage eingehen, ob Großveranstaltun­gen auf Kosten kleinerer oder gar auf Kosten junger Talente, junger Künstlerinnen und Künstler gehen. – Für diese Talente im ganzen Bundesgebiet, in allen Bundesländern, auch in meiner Region, ist zum Beispiel die Filmförderung für junge Filmemacherinnen und Filmemacher von 374 000 € im Jahr 2008 auf 645 000 € im Jahr 2009 und damit enorm angestiegen. Sie liegt mit Juli 2010 bereits bei 616 000 €.

 


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