Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll74. Sitzung / Seite 101

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schon so gegen diesen Rohstoff sind, dann muss ich Ihnen eines sagen: Sie haben vor­hin zum Herrn Minister gesagt, seine Umweltmaßnahmen sind nicht viel mehr wert als ein Feigenblatt, mit dem würden Sie nicht auf die Straße gehen. (Zwischenruf der Abg. Mag. Brunner.)

Wenn Sie den Ausstieg aus der Erdölindustrie wirklich forcieren würden, würden Sie hier nicht einmal mehr ein Feigenblatt am Körper haben! (Beifall bei der FPÖ.) Außer Sie sagen: Meine Kleidung ist aus Seide. – Dann kann ich nur sagen: Der arme Schmetterling, dem Sie seine Hülle, seinen Kokon, genommen haben! (Abg. Dr. Pirkl­huber: Nein, so etwas haben wir nicht! Aber Baumwolle! Naturfaser!)

Noch etwas muss ich sagen, denn Sie haben in dem Zusammenhang von der Ver­schwendung der sehr wertvollen Rohstoffe gesprochen: Ich fürchte beinahe, dass Sie da der Peak-Oil-Theorie auf den Leim gegangen sind. Das hat bereits der Club of Rome gemacht, der gemeint hat, im Jahr 2000 wird es kaum mehr Erdöl geben. Was machen Sie? – Sie sind damit die Lobbyisten der Erdölindustrie, denn Sie mit Ihren Befürch­tungen, mit Ihren Drohungen zum Ausstieg aus dem Erdöl und damit, sämtliche Tech­nologieforschungen zu unterbinden, fördern den Ölpreis. Sie sind die Lobbyisten der Öl­technologie! (Beifall bei der FPÖ.)

Im Übrigen zu Ihrem zweiten absolut heiklen Thema, dem CO2: Sie haben im Zusam­menhang mit der Terrorismusdebatte im Justizausschuss auch einige Male wie Dr. An­dreas Unterberger argumentiert, und dieser argumentiert zu CO2 folgenderweise: Gibt es nicht seit jeher natürliche Klimaschwankungen, die schon viel wärmere wie kältere Perioden ausgelöst haben, als wir sie heute haben? (Zwischenruf der Abg. Dr. Gla­wischnig-Piesczek.) Was bedeuten die Untersuchungen der Klimageschichte? – Dass der CO2-Anstieg immer erst dann Erwärmungen gefolgt ist und nicht deren Ursache war.

Wir können das Rad nicht zurückdrehen. Wir sind für den Schutz der Umwelt. Wir sind für eine absolute gute Umwelt, die wir unseren Kindern übergeben wollen, aber nicht für derart übertriebene Forderungen. (Beifall bei der FPÖ.)

13.07


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mag. Wid­mann. Redezeit: 4 Minuten. – Bitte.

 


13.07.44

Abgeordneter Mag. Rainer Widmann (BZÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Dieser Antrag der Grünen ist vielleicht gut gemeint, aber in der Umsetzung schlecht formuliert. Sie versuchen mit diesem Antrag, alle Umweltprobleme auf einen Schlag zu erledigen, obwohl Sie wissen, dass diese Themen sehr differenziert zu betrachten sind. Im Prinzip ist dieser Antrag so formuliert wie das Öl im Golf von Mexiko: sehr ober­flächlich und ohne Tiefgang. (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Das ist sehr tief im Golf von Mexiko! Das ist nicht oberflächlich!) Daher ist er letztlich abzulehnen, und ich wer­de das auch gleich begründen, Frau Kollegin Glawischnig.

Wir wissen, die Strategie „Raus aus Öl!“ ist grundsätzlich richtig, und das wissen alle Parlamentsparteien hier im Hohen Haus. Wir vom BZÖ haben auch als erste und einzi­ge Kraft hier im Hohen Haus ein umfassendes Energiekonzept vorgelegt, das die Ener­gieautarkie Österreichs vorsieht und auch machbar erläutert. Diesbezüglich warte ich immer noch auf Ihr Konzept. (Abg. Mag. Brunner: Wir haben das schon vor Jahren vor­gelegt!)

Wir sind natürlich auch gegen Nabucco, wir sind gegen die Atomkraft, wir sind für den Ausbau der erneuerbaren Energien – no na net, das ist hier jeder! Daher sind diese Punkte in Ihrem Antrag durchaus Selbstverständlichkeiten. Sie bergen aber auch eine große Gefahr in sich, weil Sie viele Dinge drinnen haben, die wir so nicht unterstützen können. (Abg. Dr. Pirklhuber: Bitte, dann vorlesen!)

 


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