Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll77. Sitzung / Seite 131

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Kinderland Niederösterreich akzeptieren, denn 50 Prozent der Ehen in Nieder­österreich sind geschieden, und somit leben auch Vater, Mutter und Kind nicht mehr zusammen, Herr Kollege Molterer. (Abg. Mag. Molterer: Fragen Sie die Glawischnig, die weiß, dass Kinder Vater und Mutter haben!)

Der Wandel bedeutet, vielfältige Herausforderungen anzunehmen – vielfältige Heraus­forderungen. Diese Herausforderungen kann man natürlich nicht aufschreiben oder sie sind schwer weiterzugeben, da die Herausforderungen in der Erziehung von Kindern und Jugendlichen in der heutigen, schnelllebigen Zeit schwieriger zu meistern sind. Dafür braucht es angepasste Umfeldstrukturen, und das zeigt dieser Bericht auch ganz klar auf. Was er auch aufzeigt, ist, dass diese angepassten Umfeldstrukturen einfach nicht vorherrschen.

Bildungs- und Betreuungseinrichtungen sind ein ganz zentrales Thema in diesem Bericht, nur die Staatssekretärin hat es heute wieder gemacht –: Bekenntnisse alleine sind zu wenig. Es braucht klare Umsetzungen, es braucht klare Maßnahmen, und dafür braucht es auch die klaren finanziellen Ressourcen. Die praktizierte Familienpolitik hat sich an die Alltagsrealität noch nicht ganz angepasst.

Um noch einmal auf Bildungs- und Betreuungseinrichtungen zurückzukommen: Ist es das zentrale Thema? – Es ist nicht nur in diesem Familienbericht das zentrale Thema, es ist in der aktiven Kinder- und Jugendpolitik das zentrale Thema, es ist im ganzen Bereich der Bildungspolitik das zentrale Thema. Und wenn diese Regierung nicht langsam, aber doch in die Gänge kommt und Bildungspolitik auch wirklich gestaltet, schaut es einfach für die Zukunft aller Kinder und Jugendlichen trist aus.

Dasselbe gilt bei den Umfeldstrukturen und beim Zusammenwirken der Generationen – das ist ein ganz großer Bereich dieses Familienberichtes. Was aber fehlt, ist, sich die Situation von Kindern und Jugendlichen extra anzusehen. Ganz kurz werden die UN-Kinderrechte erwähnt. Aktive Kinder- und Jugendpolitik bedeutet aber mehr, und es bedeutet auch, Schutz vor Gewalt zu gewährleisten  mit all dem, was es kostet, mit all der Präventionsarbeit, die ins Budget einfließen muss.

Die Frage der finanziellen Ressourcen und die Frage der Einsparungsmaßnahmen sind auf der Tagesordnung, die sind zu klären, sie sind den Familien in Österreich klar und deutlich darzulegen, sonst wird Familienpolitik sich nie ändern. (Beifall bei den Grünen.)

14.32


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Wurm. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

14.32.19

 


Abgeordnete Mag. Gisela Wurm (SPÖ): Herr Präsident! Frau Staatssekretärin! Wenn wir uns den Familienbericht durchlesen oder auch ganz normal durch die Welt gehen und mit den Menschen reden, dann bekommen wir schnell heraus, was sich Herr oder Frau Österreicher wünscht: eine glückliche Beziehung und zwei Kinder. Das Leben spielt aber dann oft ein anderes Spiel.

Ehen werden in unterschiedlichem Ausmaß geschieden, je nachdem, ob in städtischen oder ländlichen Bereichen. Obsorgestreitigkeiten folgen oft, und aus diesen zwei Wunschkindern wird oft entweder gar kein Kind oder der Durchschnitt 1,4 Kinder. Also irgendwann, irgendwo bleibt dann dieses Ideal, dieses Wunschbild während des Erwachsenenlebens auf der Strecke.

Überall dort – und jetzt komme ich zu meinem Hauptthema und gehe auch auf den Antrag von Kollegin Musiol ein –, wo Kinderbetreuungseinrichtungen in ausreichendem


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