in individualisierten Unterricht in der Schule, etwa durch eine zusätzliche Lehrkraft in der Klasse: 1.000 Lehrkräfte zusätzlich, um Teamteaching, Begabungsförderung u.ä. mehr zum Besten der Kinder und Jugendlichen möglich zu machen.
in innovative und ökologisch nachhaltige Schulbauten mit viel Luft und Licht und ohne Barrieren, die SchülerInnen und Lehrkräften den ganztägigen Verbleib in der Schule ermöglichen;
in ein neues System der Ausbildung von Lehrkräften und ein reformiertes Dienst- und Besoldungsrecht, das höhere Einstiegsgehälter bei flacherer Gehaltskurve bietet und einen Auf- oder Umstieg innerhalb des Bildungssystems ermöglicht.
Langfristig wären durch den Abbau bürokratischer Mehrgleisigkeiten etwa im derzeit viergliedrigen System der Schule der 10- bis 14-Jährigen, durch das (kostenneutral) reformierte Dienst- und Besoldungsrecht mit zwar höheren Einstiegsgehältern, aber einer flacheren Gehaltskurve sogar Einsparungen zu erzielen.
2. Universitäten
Bei den Ausgaben für den tertiären Bereich liegt Österreich mit 1,3 % des BIP hinter Finnland (1,7 %), Schweden (1,6 %) und der Schweiz (1,4 %). Im Vergleich der OECD-Länder schneidet Österreich ernüchternd ab und erreicht im Ranking der Tertiären Bildung Rang 14 und bei der Qualität des Bildungssystems den drittletzten 15. Platz. Diese nüchterne Analyse wird noch durch sinkende Anteile für Bildung gemessen am BIP untermauert.
Die OECD mahnt Österreich mehr StudentInnen eine bessere Ausbildung zu ermöglichen und die AkademikerInnenrate zu steigern. Österreich liegt mit seiner niedrigen StudienanfängerInnenquote von lediglich 39% und einer AkademikerInnenquote von 22,5% weit unter dem €päischen Schnitt (OECD: 38%). Allein um den OECD Schnitt an Studierenden zu erreichen, bräuchte Österreich etwa 100.000 Studierende mehr.
Mit derzeitigen Ressourcen ist es unmöglich, einerseits die Vielfalt des Studienangebots zu gewährleisten und andererseits ausreichende Studienqualität zu bieten. Universitäten können ihre Aufgaben in Lehre und Forschung nicht mehr ausreichend wahrnehmen. Der Fachhochschulsektor stagniert.
2.1. Soziale Lage der Studierenden
Die vergleichsweise geringe Anzahl an AkademikerInnen hängt nicht unwesentlich damit zusammen, dass in Österreich vielfach die soziale Herkunft darüber entscheidet, ob ein Studium begonnen wird oder nicht. Studierende aus bildungsfernen Schichten sind auf Universitäten deutlich unterrepräsentiert. Die soziale Auslese beginnt sehr früh an der Schule und setzt sich im tertiären Bildungssektor fort. Kinder aus den unteren Einkommensschichten bzw. von weniger gebildeten Eltern sind hier signifikant benachteiligt. Die IHS Studierenden-Sozialerhebung 2009 zeigt bei diesen benachteiligten Gruppen sogar eine Verschlechterung der Beteiligung an höherer Bildung. Diese soziale Reproduktion ist ein Ärgernis und muss bekämpft werden (IHS 2009; S. 69).
Aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten (durchschnittlich 900 €) und dem noch immer schlecht ausgebauten Stipendiensystem (nur 18% erhalten Studienbeihilfe) sind 61% der Studierenden gezwungen, durchschnittlich 19,7 Stunden pro Woche erwerbstätig zu sein. Da bereits Arbeitszeiten von 11 Stunden pro Woche zu erheblichen Studiumsverzögerungen führen, verlieren immer mehr Studierende ihre Beihilfen. Dies führt zu einem kontraproduktiven Teufelskreis.
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