Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll79. Sitzung / Seite 36

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anpassungen unter der Inflationsrate bedeutet. Das war, als Sie an der Regierung wa­ren. Und sich heute herzustellen ... (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Strache: Das glaubt Ih­nen ja niemand mehr! Herr Cap, da sind Sie zu weit ...! – Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.)

So viele ausländische Saisonniers wie noch nie – 67 000 derzeit! –, Ansteigen der Kri­minalitätsrate, Sinken der Aufklärungsrate: Das war, als Blau in der Regierung war. (Abg. Strache: Das glaubt Ihnen ja niemand mehr!) Und dann stellen Sie sich her und halten uns Vorträge, wie man etwas besser macht?! – Das ist ja unfassbar, unfassbar! (Beifall bei der SPÖ.)

Aber ich nenne Ihnen jetzt ganz konkrete Beispiele für Verwaltungsreform. Wien hat der Polizei das Pass-, das Fund- und das Meldewesen abgenommen, damit mehr Poli­zisten auf der Straße sind. Bürgermeister Häupl hat 1 000 Polizisten mehr durchge­setzt. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Neubauer: Wo sind die? Wo sind die? – Ironische Heiterkeit bei der FPÖ.) – Na lachen Sie nicht! Lachen Sie nicht! (Abg. Neubauer: Sel­ten so gelacht!) Ihnen wird das Lachen noch vergehen, denn die Liste geht ja weiter.

Ihnen ist ja das nichts wert! Schauen Sie, wenn ich das zu Ende denke, was Sie hier sagen, dann bedeutet das nichts anderes, als dass wir dann weniger Krankenpfleger haben, dann heißt die FPÖ-Aktion wahrscheinlich: Pflege dich selbst! Das ist es. (Abg. Strache: ... im Ausbildungsbereich!) Wenn man ein Leck in der Wasserleitung hat, heißt es: Dichte es selbst! Dann weiß man wenigstens, welche Arbeitsaufgabe Herr Kickl als Dichter hätte. (Beifall und Heiterkeit bei der SPÖ.)

Oder wenn irgendwo ein kleiner Brand ausbricht, ist die FPÖ-Aktion: Lösch es selbst! – Nur beim Müll ist mir nichts eingefallen, aber das weiß vielleicht Klubobmann Strache, wenn dann nur jedes zweite Haus den Müll abtransportiert bekommt, und bei Ihnen bleibt er übrig; ich weiß es nicht! (Zwischenruf der Abg. Mag. Wurm.)

Ich sage Ihnen jedenfalls, das ist keine Verwaltungsreformdebatte, wie man sie seriö­serweise heute hier führen kann, so wie Sie das hier versucht haben! Und auf Wien um­gelegt haben Sie sich wirklich bemüht, dem zu entsprechen. Sie wissen, dass in Wien der Personalaufwand von 2005 bis 2009 gesunken ist. Sie wissen, dass der Personal­stand gesunken ist. (Abg. Neubauer: Das Pensionsantrittsalter ist 57! 57! – Zwischen­ruf des Abg. Strache.) – Hören Sie andächtig zu! Sie hätten vor dem Wahlkampf an­dächtig zuhören sollen, als Sie Ihre komischen Plakate konzipiert haben! Damals hät­ten Sie mir zuhören sollen, dann hätte ich Ihnen nämlich erzählt, was in Wien alles an Leistungen vollbracht worden ist. (Beifall bei der SPÖ.)

Und das Allerbeste ist, wenn Sie über die Pro-Kopf-Verschuldung in Wien sprechen. Wien hat die geringste Pro-Kopf-Verschuldung! Wien hat 800 000 Beschäftigte, Wien hat die Finanz- und Wirtschaftskrise und deren Auswirkungen am allergeringsten gespürt, in Wien arbeiten 200 000 Beschäftigte aus den umliegenden Bundesländern. – Ist das eigentlich nichts? (Abg. Strache: ... die höchste Arbeitslosigkeit im ...! ... der letzte Platz im ...! ... die Obdachlosen!)

Ich frage mich schön langsam, wie damals, als Sie beim „Kaiser“ im Fernsehen waren: Was wollen Sie eigentlich schlechter machen in Wien? Sagen Sie doch endlich die Lis­te: Was wollen Sie schlechter machen? (Beifall bei der SPÖ.) Das ist die entscheiden­de Frage. – (Abg. Strache: ... an die Obdachlosen! Das ist ja unglaublich!) – Ja, nicht unglaublich. (Abg. Strache: ... Obdachlosen, denen Sie ...!)

Und Ihre Plakate können Sie gleich wieder herunternehmen, denn Sie wissen Folgen­des: Bei der Neuzuwanderung gab es von 2004 bis 2009 ein Minus von 45 Prozent; Ein­bürgerungen: minus 83 Prozent; Zahl der Asylanträge: minus 35 Prozent. – Ihre künst­lichen Schreckensbilder funktionieren nicht! Ihre Plakatständer biegen sich schon, weil


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