führen. Es ist keine Bagatelle, Schulden zu machen für den Konsum unserer Generation. Wenn wir es in Investitionen stecken, die auch nächsten, übernächsten Generationen zugutekommen, soll es sein. (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Ja, zum Beispiel die Unis! – Abg. Strache: Warum macht dann der Finanzminister weitere Schulden?) Das machen viele Private auch: Wenn sie ein Häusl bauen oder sich eine Wohnung anschaffen, machen sie dasselbe. Aber für den täglichen Konsum Schulden zu Lasten der Kinder zu machen, das geht maximal in einer Krisensituation für kurze Zeit. (Abg. Strache: Warum setzt dann das Finanzminister Pröll fort?) Und dann haben wir die verdammte Pflicht, das in unserer Generation wieder zurückzuführen, möglichst in einem Konjunkturzyklus wieder zurückzuführen, damit wir das eben nicht unseren Kindern hinterlassen! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Strache: Warum setzt diese Schuldenpolitik der Finanzminister fort? Was ist der Grund, dass das der Finanzminister fortsetzt?)
Meine Damen und Herren, machen wir einen Fehler nicht: Lassen wir uns nicht von den sich Gott sei Dank besser zeigenden Wirtschaftsdaten, als wir sie noch beim Bundesfinanzrahmengesetz unterstellt haben, blenden! Die Defizite, die wir haben, sind größtenteils strukturell bedingt. Das heißt, wir haben mehrere Ausgabenpositionen in unserem Budget, die aufgrund demographischer Entwicklungstendenzen und so weiter eine Dynamik in sich bergen, die, wenn wir nichts tun, genau zu dem führen wird, dass wir unweigerlich in weitere Defizite, unweigerlich in weitere Schulden und damit in eine Belastung für unsere Kinder hineingehen.
Und, Kollege Cap, ein Wort zu diesem unschönen Ausdruck „Kaputtsparen“: Ich hoffe, wir sind uns alle darüber einig, dass Sparen eine Tugend und keine Krankheit ist. (Beifall bei der ÖVP.)
Sparen tut man nicht, um jemandem wehzutun oder etwas kaputtzumachen, sondern um etwas zu erhalten. Genau das ist unsere Zielsetzung. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Lichtenecker: Schauen Sie doch die Unis an! – Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: „Um sie zu erhalten, werden sie kaputtgespart!“)
Meine Damen und Herren, wir werden daher ganz konkret sparen in der Bürokratie. Wir werden mit diesem Budget und den Begleitgesetzen ein Paket vorlegen für Gesetzesvereinfachungen, Deregulierungen, die helfen werden, in der Verwaltung zu sparen. (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Da klingeln ... alle Alarmglocken!)
Wir werden bei den Privilegien ansetzen müssen – egal, ob das bei den Bundesbahnen ist, bei der Nationalbank, aber auch bei so manchen Ländern, wie zum Beispiel Wien, die bis heute nicht bereit sind, Pensionsprivilegien zu beseitigen, die andere längst nicht mehr haben. Wir müssen leider auch bei Förderungen da oder dort kürzen, ob das in der Wirtschaft ist, aber wieder auch bei den Bundesbahnen. Es geht nicht an, dass man dort die Augen vor notwendigen Effizienzsteigerungen verschließt und damit dem Bund und letzten Endes dann den Steuerzahlern und den Menschen draußen Belastungen verursacht, die nicht notwendig wären, weil dort die Qualität der Dienstleistung in keinem Verhältnis zu den Kosten steht. (Beifall bei der ÖVP.)
Es wird ein Paket geben von Verwaltungsvereinfachungen mit Behördenzusammenlegungen, natürlich auch Personaleinsparungen im öffentlichen Bereich und leider da oder dort auch bei sozialen Leistungen, aber in dem Sinne, dass wir versuchen wollen, das Sozialsystem effizienter, treffsicherer zu machen und nicht mit dem Rasenmäher zu kürzen.
Meine Damen und Herren, es gibt ein paar besondere Bereiche, die Reformbedarf haben: eben jene, wo eine besondere Dynamik in der Ausgabenentwicklung gegeben ist.
Zum Thema Pensionen. – Der Herr Finanzminister hat es deutlich angesprochen: Wir können es auf Dauer nicht fortschreiben, dass in Österreich die Menschen im Durch-
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