Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll80. Sitzung / Seite 196

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und ansprechen. Die regionalen Kulturinstitutionen haben für die Entwicklung unseres Landes eine besondere Bedeutung, und ich sehe sie in enger Verbindung auch zur Kunstvermittlung und zu den Kooperationen im Schulbereich.

Aber jetzt zum Kunstbericht 2009, der heute auf der Tagesordnung steht: Das Jahr 2009 war wirtschaftlich wohl ein besonders schwieriges Jahr, und es ist gelungen, im Be­reich Kunst den Bundesvoranschlag von 92,8 Millionen € gegenüber dem Vorjahr so­gar leicht anzuheben, und das in einem Jahr, in dem andere Bereiche leider gekürzt wer­den mussten.

Die Schwerpunkte 2009 kurz zusammengefasst: signifikante Anhebung der Mittel für die österreichische Filmwirtschaft um 3 Millionen € plus, Verbesserung der sozialen La­ge der Künstler und Künstlerinnen, Anhebung des Zuschusses des Fonds zu den So­zialversicherungsbeiträgen. Wir haben die sogenannte IMAG eingeführt, eine intermi­nisterielle Arbeitsgruppe, eine Anwältin für die Künstlerinnen und Künstler in allen Quer­schnittmaterien, vom Urheberrecht über das Steuerrecht bis hin zur Novellierung des Schauspielergesetzes und des Künstlersozialversicherungs-Strukturgesetzes.

Ein großes Anliegen – in diesem Punkt stimme ich mit Frau Abgeordneter Unterreiner überein – ist die verstärkte Förderung auch des künstlerischen Nachwuchses, zum Bei­spiel über die neu eingeführten Staatsstipendien. Weiters gibt es mehr Planungssicher­heit, vor allem für die Kulturinitiativen. Mit zweijährigen Verträgen ist eine gewisse Absi­cherung und Planbarkeit gegeben. Letztlich geht es auch um die Stärkung der interna­tionalen Präsenz. Ich bitte, zur Kenntnis zu nehmen ,dass es dabei nicht um Urlaubs­reisen geht, sondern um Auslandsaufenthalte von Künstlern und Künstlerinnen, zum Beispiel in dem von Ihnen genannten Fall im Künstleratelier in Rom.

Wichtig ist mir, dass wir all unsere Programme in höchster Wertschätzung mit den Künstlerinnen und Künstlern abwickeln. Das ist ein Thema, dem sich meine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit hohem Engagement stellen. Ein Antragsteller um Kunstför­derung darf sich niemals als Bittsteller in meinem Ressort erleben. Das ist mir ganz be­sonders wichtig. (Beifall bei der SPÖ.)

In diesem Sinn haben wir auch die Kooperation mit den Künstlern und Künstlerinnen intensiviert. Wir geben regelmäßig einen Newsletter heraus, es gibt regelmäßig Beratun­gen, und es ist mir auch ein großes Anliegen, die Auszeichnungen unserer Künstler und Künstlerinnen auch stärker medienöffentlich zu machen, denn es geht ja vor allem auch um die gesellschaftliche Wertschätzung von Kunst und Kultur.

Zu einigen Fragen, die in der bisherigen Debatte erhoben wurden, möchte ich noch ei­nige Worte sagen. Was den Bereich Transparenz der Förderungen und der Finanzierun­gen betrifft, darf ich an die Worte der Frau Abgeordneten Fuhrmann anschließen. Zum einen muss es volle Transparenz im Kunstbericht  aus dem Sie ja auch zitiert haben geben, und in Zukunft wird diese volle Transparenz auch über die Transparenzdatenbank gewährleistet.

Zum Kunsthistorischen Museum, Stichwort „Museum Neu“: Ich erneuere mein Bekennt­nis zum vorliegenden Konzept „Museum Neu“, zu einem Museum der Kulturen. Es wird jetzt darum gehen  und genau dazu wird gearbeitet  zu definieren, wie dieses Mu­seum in höchstmöglicher Autonomie und Eigenständigkeit geführt werden kann. Aber Eigenständigkeit muss nicht immer gleich gesellschaftsrechtliche Eigenständigkeit hei­ßen. Dazu gibt es auch andere Wege.

Herr Abgeordneter Zinggl, weil Sie erneut die Verdächtigungen gegenüber Direktor Noe­ver erwähnt haben, vielleicht um jetzt auch die Diskussion im Kulturausschuss zu er­weitern: Ich habe mit Datum 19. Oktober 2010 ein Schreiben an den Kuratoriumsvor­sitzenden Dr. Andreas Treichl mit den von Ihnen erhobenen Vorwürfen gerichtet und es wird nun eine Sonderprüfung stattfinden, um all diesen Punkten im Detail nachzu-


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