Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll80. Sitzung / Seite 206

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telfachmann/Hotelfachfrau an vorletzter Stelle, und der Beruf Restaurantfachmann/Re­staurantfachfrau an letzter Stelle.

Man sieht daran deutlich, dass statt der Lehrausbildung junge Menschen häufig eher für Hilfsberufe oder Hilfstätigkeiten herangezogen werden. Das kommt in diesem Be­richt sehr deutlich zutage. Daher freue ich mich, wenn der Kollege Obernosterer, der unmittelbar aus dieser Wirtschaft kommt, meint, dass man auch gegenüber dem Aus­bildungsbereich sehr kritisch zu sein hat und dass da auch die Wirtschaft ihre Verant­wortung wahrnehmen muss.

Ich habe kürzlich gesehen, „Tourismuszukunft – Institut für eTourismus“ hat zum The­ma Kundenbindung im Web 2.0 einen neuen Sammelband herausgegeben, und zwar unter dem Titel „Social Web im Tourismus“. Auch das ist ein wichtiger Punkt: Der gan­ze IT-Bereich gehört einfach viel stärker in die Ausbildung integriert.

Das Thema „Sprachen“ ist schon angesprochen worden. Ich habe gesehen, in Wien ist die Erhöhung der Zahl der Tourismusnächtigungen vor allem auf den Zugang von rus­sischen Touristen zurückzuführen. Da wird also das Französisch, wie schon angespro­chen, eher wenig hilfreich sein. Überhaupt werden neue Fähigkeiten gebraucht werden.

Ich habe mir zum Beispiel „School Ski & Board“ angeschaut – das ist, vereinfacht ge­sagt, der Versuch, Summer Splash – also den Eventcharakter – auf den Wintersport zu übertragen. Ich finde das sehr spannend. Das passt auch zu unserem Wunsch, schuli­sche Wintersportwochen wieder attraktiv zu machen.

Ich möchte dabei die Gelegenheit nützen, mich beim Sportminister Darabos zu bedan­ken. Er hat ein Projekt auf drei Jahre für eine Koordination für schulische Wintersport­wochen geschaffen, wo alle Betroffenen einbezogen sind. Aber eines ist klar: Wenn wir uns in Österreich weiterentwickeln wollen in Richtung mehr Qualitätstourismus und mehr Wertschöpfung – die wir auch damit erzielen wollen –, brauchen die Mitarbeiter und Mit­arbeiterinnen im Tourismus und in der Freizeitwirtschaft auch entsprechende neue Fä­higkeiten.

Wir müssen allerdings auch darauf achten, dass die Rahmenbedingungen für die, die schon ausgebildet sind, attraktiv sind, damit sie auch weiterhin gerne im Tourismus blei­ben, dort arbeiten – und nicht mit ihrer guten Ausbildung in andere Jobs abwandern, weil Arbeitsbedingungen und Bezahlung im Tourismus leider oft unannehmbar sind.

Hier sind wir alle miteinander gefordert, nicht nur mehr Wertschöpfung als Ziel zu ha­ben, sondern auch die Angestellten und Beschäftigten im Tourismus an diesem Mehr an Wertschöpfung entsprechend teilhaben zu lassen. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abge­ordneten Mag. Aubauer und Obernosterer.)

19.59


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Hai­der. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


19.59.29

Abgeordneter Mag. Roman Haider (FPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Staats­sekretär! Hohes Haus! Es geht hier um einen Fünf-Parteien-Antrag, in dem wir einer­seits den Wirtschaftsminister, andererseits die Unterrichtsministerin auffordern, Maß­nahmen zur Attraktivierung von Lehrberufen im Tourismus zu erarbeiten, und auch den Sozialminister auffordern, dafür zu sorgen, dass Leute, die schon im Tourismus arbei­ten, das auch länger tun.

Schauen wir uns einmal an, warum ein Jugendlicher überhaupt eine Lehre im Touris­mus macht! – Einerseits sicherlich deshalb, weil man relativ einfach einen Lehrplatz be­kommt, weil es im Heimatort nichts anderes gibt, und andererseits kann man im Ser-


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