Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll80. Sitzung / Seite 205

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den Leuten Fremdsprachen beibringen, was heute ganz wichtig ist, wenn wir in diesem Bereich arbeiten. Letztendlich ist hier aber auch die Tourismuswirtschaft selbst gefor­dert, die Rahmenbedingungen für die Mitarbeiter im Tourismus so gut wie möglich zu ge­stalten – und das nicht nur aus Rücksicht auf den Mitarbeiter.

Ich sage ganz klar dazu: Es muss auch für den Unternehmer wichtig sein, dass der Mitarbeiter zumindest halbwegs geregelte Arbeitszeiten hat, denn nur dann bekommen wir viele junge Leute dazu. Es gibt dazu einen alten Spruch, der bei uns noch immer üblich ist: Nur wo zufriedene Mitarbeiter sind, gibt es auch zufriedene Gäste.

In diesem Sinne danke ich für diesen Fünf-Parteien-Antrag und hoffe, dass wir in die­sem Sinne, wie gesagt, die Ausbildungspläne, aber auch die Rahmenbedingungen in der Tourismusbranche verbessern, sodass sich viele, viele junge Leute zu dieser wirklich wunderschönen Branche bekennen und dort zu arbeiten anfangen. Denn: Es ist keine Selbstverständlichkeit, zu arbeiten, wo andere Urlaub machen. – Danke schön. (Beifall bei ÖVP und SPÖ sowie des Abg. Markowitz.)

19.54


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Silhavy. 4 Mi­nuten Redezeit. – Bitte.

 


19.54.28

Abgeordnete Heidrun Silhavy (SPÖ): Frau Staatssekretärin! Hohes Haus! Ja, das stimmt, der Tourismus ist gerade in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit ein besonde­res Rückgrat der österreichischen Wirtschaft. Wir sind stolz auf diese Branche. Wir sind stolz darauf, dass sie sich wirklich als krisenfest erwiesen hat. Es zeigt auch, wie wir heute Vormittag schon debattiert haben, dass die Menschen, wenn sie Geld haben, das sie ausgeben können, es sehr gerne bei uns in der österreichischen Wirtschaft, in diesem Fall in der Tourismuswirtschaft ausgeben.

Der vorliegende Entschließungsantrag bezieht sich einerseits auf die Verbesserung und Attraktivierung der Lehrberufe im Tourismus- und Freizeitbereich, andererseits aber auch auf die Verlängerung der Verbleibdauer von Menschen, die im Tourismus beschäftigt sind.

Es gab schon ein Paket, nämlich die Saisonverlängerung. Sie war bisher leider kein gro­ßer Erfolg, das muss man ehrlich sagen. Nur wenige kennen sie, und ich habe zum Teil die Erfahrung gemacht, dass sie auch Beschäftigte selbst gar nicht kennen. Es ist dafür wohl zu wenig Werbung gemacht worden. Ich glaube, da muss man auch hinter­fragen, was der Grund ist, warum dieses Projekt nicht wirklich gegriffen hat.

Ich glaube auch, dass es ein guter Weg in Österreich ist, dass sich der Berufsausbil­dungsbeirat sozialpartnerschaftlich mit Fragen von neuen Ausbildungsfeldern beschäf­tigt, weil damit schon im Vorfeld ein gewisser Ausgleich der Interessen herbeigeführt wird.

Eindeutig klar ist, dass wir auf keinen Fall Sackgassenausbildungen wollen. Man kann Module machen, die aufbauend sind, die dann auch mehr in die Tiefe gehen, aber wir wollen keine Sackgassenberufe!

Frau Staatssekretärin! Ich glaube, wir sind uns einig, dass der Berufsausbildungsbeirat dann letzten Endes Vorschläge macht, die im Berufsausbildungsgesetz ihren Nieder­schlag finden sollten und schließlich in Ihrem Ressort behandelt werden müssen. Das möchte ich heute nur noch einmal betonen.

Sehr geehrte Damen und Herren! Es ist keine rein österreichische Problematik, dass diese Berufe nicht besonders attraktiv sind. Ich habe die letzte Erhebung aus Deutsch­land gelesen, nämlich den Ausbildungsreport 2010, da haben die Auszubildenden selbst bekanntgegeben, wie zufrieden sie mit den Ausbildungen sind. Da liegt der Beruf Ho-


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