Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll81. Sitzung / Seite 218

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Es geht um die Sicherung von Lebensgrundlagen, und das erfüllen wir, glaube ich, mit dieser bäuerlichen Struktur in Österreich ganz hervorragend – auch dank einer hervor­ragenden Agrarpolitik in den letzten Jahrzehnten. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, wir haben in den vergangenen zwei Jahren eine Wirtschaftskrise erlebt, durch die wir zur Kenntnis nehmen müssen, dass jeder jeden braucht.

Deswegen haben wir im Bauernbund die Aktion „Heimisch kaufen sichert Jobs“ ge­grün­det, im Rahmen derer es neben all diesem Mehrwert, der durch die bäuerliche Landwirtschaft produziert wird, auch um die Erhaltung beziehungsweise Schaffung von Arbeitsplätzen geht. Die Konsumenten werden darauf aufmerksam gemacht, dass sie es tagtäglich in der Hand haben, durch ihren Einkauf nicht nur die Bäuerinnen und Bauern in der Einkommensentwicklung zu stärken, sondern auch dazu beizutragen, Jobs zu sichern.

Eine Studie sagt, dass der Kauf von 10 Prozent mehr an heimischen Lebensmitteln 10 000 Arbeitsplätze mehr bedeutet. Das ist wichtig, weil diese bäuerliche Land­wirtschaft in Österreich insgesamt rund 500 000 Arbeitsplätze vor- und nachgelagert sichert.

Daher ist es für mich völlig unverständlich, dass wir in Zeiten wie diesen Diskussionen aus einer ideologischen Mottenkiste erleben müssen (Abg. Mag. Gaßner: Ha!), wo Klassenkampf betrieben wird, Herr Kollege Gaßner, wo Neid geschürt wird, wo auf dem Rücken der Bauern Politik gemacht wird. Hören Sie auf damit! Die Bäuerinnen und Bauern in Österreich haben das nicht verdient. (Beifall bei der ÖVP.)

Daher bitte ich Sie und appelliere ich an Sie: Die Landwirtschaft hat für die Zukunft insgesamt eine große Perspektive. Lebensmittelsicherheit, Ernährungssouveränität werden im Mittelpunkt auch der europäischen Agrarpolitik stehen. Das sind Werte, die in den letzten Jahren eigentlich kaum diskutiert wurden, weil sie selbstverständlich waren. Aber nehmen wir diese Perspektive auf, nicht nur für die Bäuerinnen und Bauern. Ich sage Ihnen: Sicherheit für die bäuerlichen Familien bedeutet in Wirklichkeit auch die größte Sicherheit für die Konsumenten und für die Österreicherinnen und Österreicher. (Beifall bei der ÖVP.)

20.39


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Binder-Maier. 2 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


20.40.01

Abgeordnete Gabriele Binder-Maier (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Vielen Dank für die Erstellung des Grünen Berichtes! Wie jedes Jahr bietet dieser Bericht eine sehr reichhaltige Darstellung über das Leben und die Lebenswelten der Menschen am Bauernhof, der Bäuerinnen und Bauern. Die Situation der Menschen am Land kann dadurch nachvollzogen werden.

Worum, Kollege Grillitsch, geht es uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten? – Bestätigt durch den Grünen Bericht – und wir werden nicht müde, es immer wieder zu erwähnen – geht uns Sozialdemokraten um die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern auf ihrem Hof, um die Arbeit, die dort geleistet wird. Es geht uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten um das Einkommen der Bäuerinnen und Bauern, um die, die es haben und die es auch erarbeiten. Es geht uns auch darum, dass dieses Einkommen fürs Leben ausreicht. Es geht schlicht und einfach um den Arbeitsplatz Bauernhof, einen Arbeitsplatz mit einem sehr hohen Frauenanteil, auf den wir stolz sein können: 40 Prozent – der höchste in ganz Europa!

 


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