Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll85. Sitzung / Seite 131

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träge so gering, dass sie sich im zweiten Nachkommabereich in Österreich abspielen. 1,3 Prozent ist mehr als der OECD-Durchschnitt an öffentlichen Mitteln, der bei rund 1 Prozent liegt, und mehr als der europäische Durchschnitt, der bei 1,1 Prozent liegt.

Während im EU-Schnitt 67 Prozent der Hochschulfinanzierung von der öffentlichen Hand getragen werden, sind es in Österreich rund 80 Prozent. Die öffentliche Hand kommt da-
mit ihrer Verpflichtung ohne Zweifel nach. Vergleichen Sie die Daten, meine Damen und Herren!
(Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Schon lange keine Uni mehr von innen gesehen!)

Wir brauchen mehr private Beteiligung. Alle Staaten, die signifikant über 2 Prozent für ter­tiäre Bildung liegen, haben massive Finanzierungsanteile des privaten Sektors. Ich nen­ne die Daten: USA: 2,1 Prozent privat, Korea: 1,9 Prozent, Kanada: 1,1 Prozent privat, Chile: 1,7 Prozent.

Zur Frage 7:

Wir liegen 2010 bei der Forschungsquote bei 2,76 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Von den gesamten Forschungsausgaben 2010 werden, wie folgt, 43,3 Prozent oder 3,38 Milliarden € und damit der größte Anteil von der österreichischen Wirtschaft finan­ziert. 41,2 Prozent oder 3,22 Milliarden € werden vom öffentlichen Sektor aufgebracht und beigetragen. 15 Prozent werden vom Ausland, insbesondere durch ausländische Un­ternehmen, die auch in Österreich forschen, aufgebracht. Und da schon ein Hinweis: Gruppenbesteuerung, Standortqualität – dieser Sidestep, sehr geehrte Frau Abgeordne­te Glawischnig, sei mir hier erlaubt – bringen uns auch bei der Unterstützung der For­schung und der Entwicklung große Vorteile. (Beifall bei der ÖVP.)

0,4 Prozent, rund 34 Millionen €, werden vom privaten gemeinnützigen Sektor finan­ziert.

Österreich weist seit 1998 eine beeindruckende F&E-Intensität und -Dynamik auf und liegt im internationalen F&E-Ranking mit seiner Quote seit 2004 über dem Durchschnitt von OECD gesamt, also auch über dem der EU-15 und der gesamten Europäischen Uni­on. Reden wir unsere Erfolge nicht klein, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Bei­fall bei der ÖVP.)

Dieser Anstieg ist insofern bemerkenswert, als er international auch in der Dynamik und Zunahme eine Ausnahme darstellt. Die großen Wirtschaftsräume weisen über die letz­ten Jahre eine Stagnation der F&E-Quote auf. Österreich ist gemeinsam mit Deutsch­land, Dänemark und Finnland eines jener Länder in der Union, in denen die Ausgaben für F & E im Unternehmenssektor relativ zum BIP am deutlichsten gestiegen sind.

Unser Ziel ist klar: uns vom Technologienehmer zum Technologiegeber zu entwickeln. Dazu ist auch zu sagen, wir liegen in der Europäischen Union auf Platz sechs, bei der Forschungsquote auf Platz drei. Daher ist es wichtig, sich auch einmal Gedanken über einen wirkungsvollen Einsatz der Mittel, outputorientiert und nicht immer nur inputorien­tiert, zu unterhalten, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP.)

Ziel der Europäischen Union sind 3 Prozent der BIP-Ausgaben für Forschung und Ent­wicklung, davon ein Drittel vom Staat, zwei Drittel von der Wirtschaft getragen. Im Zuge der EU-Strategie 2020 haben wir unser Ziel von 3,76 Prozent nach Brüssel gemeldet. Hier gilt noch mehr als im Bereich der Bildung, öffentliche und private Finanzierungsan­teile, eben ein Drittel zu zwei Dritteln, sind notwendig.

Die Ziele sind nicht auf einmal erreichbar, dazu sind mehrere Schritte notwendig. Ein erster Schritt wurde im aktuellen Bundesfinanzrahmen bis 2014 gesetzt. Bis 2014 wird es mehr als 720 Millionen € mehr für Wissenschaft und Forschung geben, und zwar wie folgt: ab 2011 jährlich 80 Millionen für die Wissenschaft, ab 2011 jährlich 80 Millionen für


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