Was verlängert das Studium aber jetzt wirklich, außer der reinen Studierarbeit? – Natürlich einmal die verschulten Unis. Wir haben die letzten fünf bis zehn Jahre nichts anderes gemacht, als aus den Unis Schulen zu machen. Früher hat man forschungsgeleitete Lehre gehabt, jetzt haben wir einen Schulbetrieb, der eigentlich vom Kindergarten bis in die Uni weitergeht.
Dazu brauchen wir auch noch Drittmittel, hat die Frau Bundesminister gesagt. – Die Drittmittel kommen nicht. Sie versteht ja eigentlich unter Drittmittel etwas, das von den Studenten kommt, nämlich die Studiengebühren. Da werden wir ganz sicher nicht mitziehen.
Wenn die Frau Bundesminister glaubt, dass sie die Wirtschaft noch zu Sponsoring-Systemen überreden kann, kann ich nur sagen: Frau Bundesminister, wir sind in der EU angekommen! Wir waren es ohnehin nicht, es war sowieso der andere Teil des Parlaments, der das wollte, aber wenn ich wieder von meiner eigenen Firma ausgehe und vergleiche: Wenn ich von einer österreichischen Universität etwas um viel Geld bekommen kann, was ich von einer Schweizer oder einer deutschen Universität um wesentlich weniger Geld bekommen kann, dann gehe ich dorthin! Die Schweiz ist zwar kein EU-Mitglied, aber die Schweizer haben genauso gute Ergebnisse um weniger Geld.
Frau Bundesminister, wenn Sie wirklich sparen wollen, dann schauen Sie auch, wie es mit den Nebentätigkeiten des Universitätspersonals ausschaut, dann können wir vielleicht ein bisschen etwas beim Studierenden-Lehrenden-Verhältnis verbessern.
Schauen wir doch ein bisschen – und da möchte ich an den oberösterreichischen Raika-Chef Scharinger erinnern, der, unter Anführungszeichen, „seinem“ Rektor ausgerichtet hat, er errichtet sehr wohl noch ein Universitätsgebäude, aber sicher keinen Parkplatz mehr –, dass wir etwas beim Online-Studium, bei den Fernstudien zusammenbringen! Es muss ja wirklich nicht so sein, dass jeder Studierende unbedingt in der Vorlesung sitzt, wenn er sowieso alle Skripten hat. Er kann es auch mittels Internet und mittels PC von zu Hause aus machen.
Die Krönung des Ganzen ist natürlich noch – wie sollte es bei dieser Bundesregierung anders sein – eine nette Studie. Das Bundesministerium gibt beim IHS eine Studie in Auftrag, bei der schon im Auftrag genau drinnen steht, was herauskommen soll, nämlich dass wir in Österreich ohnedies so vorbildlich dastehen, dass wir ja viel besser dastehen als alle anderen Länder in der EU.
Ja bitte, denen, die dann diese Studie machen, die die Umfragen dazu machen, die das ausarbeiten, dreht sich ja alles um, wenn sie lesen, welchen Auftrag sie haben! Das ist ja eigentlich skandalös! Wenn man es als Regierung selbst nicht mehr schafft, dass die Leute zufrieden sind, dass man ein ordentliches Ausbildungs- und Wissenschaftssystem hat, dann sollte man sich zumindest die Studien dazu sparen, denn dann sind die Studien auch nichts wert.
Die Krönung ist die sogenannte FTI-Strategie – Frau Bundesminister, Sie wissen es. Im Sommer in Alpbach haben alle darauf gewartet. Was war? Skandal par excellence! Anstelle der Präsentation einer Strategie haben sich beide Ministerinnen hingesetzt und haben gesagt: Erstens ist das Budget schuld und zweitens ist die jeweils andere schuld. – Wenn das eine Strategie ist, dann kann ich nur sagen: Gute Nacht, liebe Bundesregierung!
Es gab bis heute keine Präsentation einer Strategie – das Budget ist da. Das Ganze ist Chaos pur, und leider arbeitet die ganze Bundesregierung so.
Man kann den Grünen bei manchen Teilen ihrer Anträge und Anfragen zu diesem Thema nur recht geben, denn so kann es wirklich nicht weitergehen. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)
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