Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll85. Sitzung / Seite 160

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Die geplanten Budgetkürzungen gehen eindeutig zu Lasten des Hochschul- und Wis­senschaftsstandortes Österreich. Die angekündigten Investitionen von jährlich 80 Mio. Euro in die Universitäten stellen keine "Offensivmaßnahme" dar, sondern entsprechen den erst im Frühjahr beschlossenen Kürzungen im Universitätsbudget, damit ist und bleibt Österreich weit entfernt von einem international herzeigbaren Universitätsbudget.

Es steht außer Frage, dass es ein Erfolg der massiven Proteste der Studierenden war, dass die Bundesregierung bei ihrer Klausur beschlossen hat, das Universitätsbudget um jährlich 80 Millionen Euro aufzustocken. Dass 80 Millionen Euro nicht wirklich aus­reichen und nur ein paar Tropfen auf dem heißen Stein sind, ist aber ebenfalls klar.

Alle Parlamentsparteien bekannten sich bereits 2007 einstimmig dazu, bis 2020 2% des BIP für Universitäten und Fachhochschulen aufzuwenden. Am 24. September 2008 hat der Nationalrat neuerlich einen Beschluss über den dazu notwenigen Budgetpfad gefasst und die Regierung auffordert, eine ausreichende Finanzierung der Universitä­ten sicherzustellen. Neben der weitgehenden Abschaffung der Studiengebühren wur­den konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der universitären Ressourcen beschlos­sen. Diese vom Nationalrat beschlossenen Anträge warten immer noch auf die Umset­zung.

Sämtliche Versprechungen und Ankündigungen betreffend einen Ausbau der Universi­täten und die Beseitigung der massiven Unterfinanzierung der Hochschulen haben sich in Luft aufgelöst.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesregierung wird aufgefordert, die vom Nationalrat beschlossene und in der Regierungserklärung festgehaltene Forderung umzusetzen, wonach für den Bereich der Universitäten und Fachhochschulen ein budgetärer Rahmen von 2% des BIP er­reicht werden soll. Zu diesem Zweck sollen die Budgets von Universitäten und Fach­hochschulen jährlich und additiv um zumindest 300 Millionen Euro erhöht werden.

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Entschließungsantrag

der Abgeordneten Van der Bellen, Freundinnen und Freunde betreffend Beibehaltung der Basisfinanzierung für außeruniversitäre Forschungseinrichtungen

eingebracht im Zuge der Debatte über die Dringliche Anfrage der Abgeordneten Gla­wischnig-Piesczek, Van der Bellen, Grünewald, Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Stopp dem rot-schwarzen Bildungs-Klau“

Begründung

Während die Forschungsprämie für Unternehmen im Rahmen der von der Bundesre­gierung beschlossenen 'Offensivmaßnahmen' von 8 auf 10 % erhöht wird, was von 2011 bis 2014 einen geschätzten Steuerausfall von ca. 320 Millionen Euro ausmacht, droht außeruniversitären Forschungseinrichtungen das Aus, weil 28 Millionen Basis­subventionen für die Jahre 2011 bis 2014 nicht mehr finanziert werden sollen. Der Bud­getentwurf der Regierung "eliminiert die Finanzierung für die Grundlagen dieser Insti-


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