Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll85. Sitzung / Seite 166

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renden und Forschenden, und da denke ich vor allem an den wissenschaftlichen Nach­wuchs.

Ein abschließendes Wort noch zu Bologna, weil hier gesagt wurde, Bologna will aus den Universitäten Schulen machen. Keineswegs! Bologna hat nie beabsichtigt, aus Univer­sitäten Schulen zu machen. (Abg. Dr. Matznetter: In Österreich!) Die Idee hinter Bo­logna ist eine sehr gute, nämlich die bessere Vergleichbarkeit und Anrechenbarkeit von Studienleistungen und Studienabschlüssen, um damit die Mobilität zu steigern. (Neuer­licher Zwischenruf des Abg. Dr. Matznetter.)

Wenn Sie sagen, nur in Österreich: Das ist nicht nur in Österreich so, es gibt auch in anderen Ländern Umsetzungsprobleme auf nationaler Ebene. Bei uns wird das an den Universitäten selbst umgesetzt, durch die Senate und die von ihnen eingesetzten Curri­cula-Kommissionen. Ich bin im Kontakt mit den Curricula-Kommissionen, kann denen aber natürlich als Ministerin keine Studienpläne vorschreiben, denn das wäre ein Ein­griff in die Autonomie der Universitäten.

Ich habe ein Papier unter dem Titel „Bologna reloaded“ entwickelt, in dem wir genau das aufarbeiten: Wo passieren Umsetzungsfehler? Wie können wir die bessere Umset­zung der Bologna-Architektur in den Studienplänen der Universitäten sicherstellen?

Insgesamt möchte ich schon eines sagen: Es wird hier von allen Rednern der Eindruck erweckt, an unseren Universitäten wäre alles katastrophal. – Es ist Gott sei Dank nicht alles katastrophal, wir haben sehr gute Studienbereiche. Wir haben natürlich die Mas­senfächer, das wurde bereits mehrmals angesprochen, wir haben daneben aber auch Studienrichtungen mit ausgezeichneten Studienbedingungen. Wir haben auch For­schungsbereiche, die wirklich ausgezeichnet sind. Ich darf an dieser Stelle etwa die Quantenphysik in Wien und Innsbruck erwähnen oder etwa auch Mathematik oder et­wa auch die Biotechnologie.

Wir haben, wie gesagt, Spitzenbereiche, und es geht darum, diese Spitzenbereiche wei­ter zu fördern. Darin sehe ich eine ganz wichtige Verantwortung, die ich als Ministerin sehr gerne wahrnehme. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

17.20


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mag. Schön­egger. – Bitte.

 


17.20.58

Abgeordneter Mag. Bernd Schönegger (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesminister! Sehr geehrte Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Ge­schätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich nehme zur Kenntnis, dass wir, die Damen und Herren Abgeordneten von den Regierungsparteien, einen grundsätzlich ganz anderen Zugang haben als Sie, die Damen und Herren von den Oppositionsparteien (Rufe: Ja, das stimmt!), zu der Frage, was denn den künftigen Generationen an Schulden zumut­bar ist. Dazu haben wir einen gänzlich anderen Zugang. Sie – damit meine ich wieder die Damen und Herren Abgeordneten von den Oppositionsparteien – meinen wohl, um den Politikstil zu pflegen: Um das Geld der anderen ist uns nichts zu teuer, auch wenn es die zukünftige Generation betrifft! (Beifall bei der ÖVP.)

Wir, das sind die Damen und Herren Abgeordneten von den Regierungsparteien, ge­hen einen anderen Weg, zugegeben einen beschwerlichen Weg, einen Weg, der jetzt aber notwendig ist. Es ist ein Budget der Notwendigkeiten. Es ist keine Politik, die man als Spaßpolitik bezeichnen könnte. Aber wie der Vizekanzler in der „ZiB 2“ schon ge­sagt hat: Wir sind nicht in der Politik wegen des Spaßes.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Bildungsklau, kein Geld mehr für die Bildung, ausgehungerte Universitäten und Fachhochschulen – die Vorwürfe an die Bundesre-


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