Abgeordneten bei der FPÖ ist, die zumindest im Ausschuss hin und wieder mit einem gewissen Bemühen um Sachlichkeit auffallen, was in dieser Fraktion ja relativ leicht ist, aber dieses Bemühen wollen wir ihm nicht absprechen. (Zwischenrufe bei der FPÖ.) Und er hat heute ein paar Punkte gebracht, die in Einzelbereichen tatsächlich zu einem ähnlichen Ergebnis führen – wenn auch aus völlig unterschiedlichen Gründen, was Griechenland-Hilfe und Irland-Hilfe betrifft.
Wir haben jetzt ein bisschen eine vermischte Tagesordnung: zum einen eben diese IWF-Geschichte, Internationaler Währungsfonds, und die damit in Verbindung stehende Debatte, und auf der anderen Seite die Beschränkung der Manager-Boni, an sich eine gute Sache. Ich werde in dieser Reihenfolge vorgehen.
Also noch einmal zu Griechenland und Irland und überhaupt zur Währungsunion: Es war ja nicht umsonst, Mitte der Neunzigerjahre, als die Grünen davor gewarnt haben und gegen die gleichzeitige Einführung der europäischen Einheitswährung für alle diese Länder waren, und zwar vor allem zum Nutzen der Länder wie Griechenland, Spanien und Portugal. Aber das ist ein anderer Hintergrund.
Nur, das Tückische an manchen ökonomischen Fragen ist Folgendes: Es lässt sich in die eine Richtung etwas leichter nicht implementieren, als es, wenn es einmal beieinander ist, wieder aufzulösen. Mit anderen Worten: Es ist halt viel, viel leichter, aus einem Aquarium eine Fischsuppe zu machen, als aus einer Fischsuppe ein Aquarium mit Fischen drin; und das ist ein bisschen das Problem an dieser Stelle.
Der Punkt ist aber – hier treffen wir uns dann schon –, dass es einfach nicht länger hinnehmbar ist – und wir haben aus diesem Grund bei der Griechenland-Hilfe ja schon mit großer Mehrheit dagegen gestimmt –, dass immer diejenigen, die zunächst mit viel Geld, das sie ohnehin schon irgendwoher haben, dort – unter Anführungszeichen – „investieren“, um nicht zu sagen „spekulieren“, zunehmend hohe Zinsen kassieren mit dem Hinweis auf Marktgegebenheiten, weil ja erhöhte Risiken bestehen würden, und dann, wenn die Risiken schlagend werden, die Ersten sind, die in der Konsequenz, um es abzukürzen, bei allen europäischen Steuerzahlern die Hand aufhalten. – Das ist der Mechanismus, und dagegen wenden wir uns auch! (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)
Deshalb geht es sehr wohl um so etwas wie – jetzt kann man das bezeichnen, wie man will – Gläubigerbeteiligung oder, wenn man so will, Konkursverfahren auch für Staaten. – Lassen wir Kärnten weg in diesem Kontext!
Das ist etwas, das wirklich geschehen muss. Dass es natürlich nicht einfach angekündigt werden kann, um dann nicht gemacht zu werden, ist das Allerdümmste – das war aber Frau Bundeskanzlerin Merkel vorbehalten –, weil damit natürlich die Märkte erst recht aufgescheucht werden. Das muss man einfach tun, oder man muss im europäischen Recht implementieren, dass es diese Möglichkeit gibt, denn dann werden sich die Marktteilnehmer von vornherein schon anders verhalten. – Das wären hier die richtigen Antworten!
Jedes Mal, wenn es soweit ist, also immer öfter – auch von der österreichischen Regierung – hört man jetzt: Das kann so nicht weitergehen! – Na immerhin! Aber es wird in diese Richtung auf Ecofin-Ebene oder auf europäischer Ebene aus meiner Sicht generell zu wenig vorbereitet.
Im Fall von Irland ist die Geschichte ja so, dass dort nicht die ökonomischen Grunddaten völlig verworfen werden, sondern die irischen Banken noch genügend „faule Papiere“ auf ihrer – unter Anführungszeichen – „Aktivseite“ haben. Dort ist es mit Sicherheit ambivalent im Ergebnis. Aber glaubwürdig wird die Politik, wenn sie sich hier absichern will – nämlich nicht nur gegenüber den Märkten, sondern auch gegenüber der Bevölkerung –, nur, wenn in diese Richtung etwas unternommen wird, sonst wird das
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