Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll86. Sitzung / Seite 149

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man nicht dazu sagen. Da irgendetwas hineinzuinterpretieren entbehrt jeder Grundlage und jeder Logik, wie ich meine.

Ich glaube aber auch, dass es durchaus berechtigt ist ... Ich wundere mich nur über die Aussage, Herr Kollege Steinhauser, dass wir die Frage mit den Terrorcamps nicht or­dentlich diskutiert hätten! Monatelang wurde das in allen Bereichen diskutiert. Ob es einem gefällt oder nicht, ist ja ganz etwas anderes!

Wir haben die Verpflichtung, für unsere Bürgerinnen und Bürger die notwendigen Maß­nahmen zu setzen. Jeder verfolgt die Medien. Ich glaube, dass es eine lange Diskus­sion auch mit den Experten gegeben hat. Da geht es natürlich um die Qualität, sowohl was die Verfassung als auch die Rechtsstaatlichkeit betrifft. Das ist ja glasklar, wie ich meine. Es muss aber auch in unserem gemeinsamen Interesse sein.

Über diese Drohungen wird dann immer wieder ganz aufgeregt berichtet. Alle mögli­chen Sitzungen werden sofort einberufen, und über alles muss man diskutieren. Man muss aber – so meine ich –, nachdem man das mit Fachleuten, mit Experten ausdisku­tiert hat, in vertretbarer Zeit auch zu einer Umsetzung kommen.

Stellen Sie sich die Diskussion vor, wenn etwas passieren würde. Seien wir uns wirk­lich ehrlich, liebe Kolleginnen und Kollegen, dann würden alle wieder gescheit reden und meinen, das haben wir verschlafen und es wurde hier nicht rechtzeitig Vorsorge ge­troffen.

In Summe handelt es sich um ein Justizpaket, es geht um strafgesetzliche Bestimmun­gen, da kann man auch nicht sagen, das passt da nicht hinein. Das sind alles lang dis­kutierte Themen. Ich glaube, es wird damit ein wesentlicher Beitrag sowohl im Hinblick auf die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger als auch auf den Rechtsstaat ge­leistet.

Ich lade Sie dazu ein, dem vorliegenden Justizpaket Ihre Zustimmung zu geben. (Bei­fall bei der SPÖ.)

16.19


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Mu­siol. – Bitte.

 


16.20.17

Abgeordnete Mag. Daniela Musiol (Grüne): Sehr geehrte Damen und Herren! Frau Ministerin! Die Debatte rund um dieses Paket zeigt, dass ein Werk, ein komplexes Ge­setzeswerk, das noch dazu im Entstehungsprozess durchaus auch als Flickwerk be­zeichnet werden kann, mit Abänderungsanträgen und Abänderungsanträgen zu den Ab­änderungsanträgen, manchmal auch die Kolleginnen und Kollegen des Hauses über­fordert. Denn wenn Vorredner wie Kollege Ikrath und Kollege Strutz hier über die Kon­zentrierung dieser Wirtschaftskorruptionsgeschichte diskutieren und der eine hier pro und der andere kontra spricht, dann war doch aus beiden Debattenbeiträgen ersicht­lich, dass sie den Abänderungsantrag, den Kollege Steinhauser hier auch schon be­sprochen hat, der aber von den Regierungsfraktionen und nicht von der grünen Frak­tion kommt, offensichtlich verschlafen oder nicht gekannt haben.

Ja, ursprünglich war es so, dass eine Konzentration auf das Landesgericht Wien vor­gesehen war, aber aufgrund dieses Abänderungsantrages ist es wohl doch so, dass die Konzentration sich jetzt nur mehr auf die Staatsanwaltschaft bezieht und alle ande­ren Verfahrensschritte, sprich die Verhandlungen, sehr wohl an den Landesgerichten stattfinden sollen. Insofern war die Diskussion, die Sie hier abgeführt haben, überholt.

Zu den Ausführungen des Kollegen Pendl möchte ich bezüglich der Terrorcamps sa­gen: Unsere Kritik ist nicht eine inhaltliche, wir verschließen uns einer Diskussion über


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