Wenn man sich anschaut, wo Kinder etwas mitnehmen, wo etwas geschieht, wo sie Freude entwickeln, wo sie motiviert sind, wo sie selbst etwas machen – das ist mit all dem, wo sie Zwang beim Lernen haben, überhaupt nicht vergleichbar. Da geht es nicht um einen Leistungsbegriff. Die Grünen haben einen massiven Leistungsbegriff, behaupte ich einmal. Unser Leistungsbegriff heißt, wir wollen allen Kindern die Möglichkeit geben, das Beste aus ihren Chancen zu machen, sie bestmöglich fördern, aber nicht alle über einen Kamm scheren. Das ist der Punkt, um den es zentral geht. Es geht auch nicht darum, dass man nach den Schwächen lernen sollte, sondern dass die Stärken im Mittelpunkt des Schulsystems stehen sollten. Es geht nicht immer darum, genau dort zu investieren, wo man die größten Probleme hat, sondern auch darum, dort Zeit zu haben, sich weiter zu beschäftigen, wo man die meisten Fähigkeiten, die eigenen Stärken sieht.
Da die Grundlage dafür mit Sicherheit auch in der Sprach- und Lesekompetenz gelegt wird, bringe ich abschließend folgenden Antrag ein:
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Walser, Kolleginnen und Kollegen
Der Nationalrat wolle beschließen:
Die Bundesregierung – insbesondere der Bundesminister für Finanzen und die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur – wird aufgefordert, für Maßnahmen und Projekte zur Förderung der Sprach- und Lesekompetenz von österreichischen Kindern und Jugendlichen 95 550 000 € jährlich zusätzlich zum vorgelegten Budgetentwurf bereitzustellen und für die in der Begründung genannten Maßnahmen zu verwenden.
Für das kommende Kalenderjahr sind die Beträge unter Berücksichtigung des bereits laufenden Schuljahres 2010/11 entsprechend anzupassen.
*****
(Beifall bei den Grünen.)
16.17
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Der soeben eingebrachte Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt und steht mit in Verhandlung.
Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Walser, Freundinnen und Freunde betreffend Maßnahmen zur Erhöhung der Lesekompetenz von österreichischen Schülerinnen und Schülern
eingebracht im Zuge der Debatte über das Bundesfinanzgesetz 2011 – BFG 2011
Der Zukunftsklau in Österreich muss gestoppt werden, wir brauchen mehr Geld für den Bildungsbereich und nicht weniger. Ein notwendiger Schritt zur nachhaltigen Verbesserung der Ergebnisse unseres Schulsystems ist die möglichst rasche Einführung einer modernen und an den erfolgreichen internationalen Modellen orientierten Gemeinsamen Schule der 6- bis 14-Jährigen.
Es müssen aber auch schon kurzfristig Sofortmaßnahmen gesetzt werden. Die Lesekompetenz österreichischer Schülerinnen und Schüler liegt - wie auch die letzte PISA-Studie zeigt - deutlich unter dem Durchschnitt der OECD-Länder. Dieser Zustand ist für
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