Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll91. Sitzung / Seite 250

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dings, dass sie für das Jahr 2011 insgesamt 100 000 Euro für das Projekt veranschlagt habe. Eine ihrer Prioritäten sei das Haus der Geschichte allerdings nicht.

Daher stellen die unterfertigten Abgeordneten folgenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur wird aufgefordert, so rasch wie möglich eine detaillierte Evaluierung des Projekts Haus der Geschichte 1999 bis 2010 zu veranlassen und das Ergebnis dem Nationalrat zukommen zu lassen.“

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Loh­feyer. – Bitte.

 


16.25.20

Abgeordnete Mag. Rosa Lohfeyer (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geschätzte Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Neben den vielen Schulprojekten, die fortgeführt werden, möchte ich auf den Ausbau der schulischen Tagesbetreuung eingehen.

Im Budget stehen 80 Millionen € pro Jahr ab dem Schuljahr 2011/12 für die Schaffung von neuen Ganztagesplätzen zur Verfügung, und es sollen 80 000 neue Plätze geplant und geschaffen werden. Schließlich fehlt es in ganz Österreich an ganztägigen Schul­formen und -betreuungen, weil in den Jahrzehnten davor die gesellschaftliche Entwick­lung nicht beachtet wurde.

In einer sehr breit angelegten Umfrage des BMUKK haben nunmehr 68 Prozent der El­tern Bedarf angemeldet beziehungsweise den Ausbau der schulischen Ganztagesbe­treuung unterstützt.

Es geht dabei nicht allein um die Betreuung von Kindern, sondern darum, ein umfas­sendes Bildungskonzept umzusetzen, welches darauf aufgebaut ist, dass Kinder nach neuen Modellen, unabhängig von Qualifikation und Verdienst der Eltern und deren Bil­dung, Bildung erfahren können und erfahren müssen. Deshalb ist qualitativ hochwer­tige Tagesbetreuung offensiv fortzusetzen.

Es sind 126 Millionen €, die Eltern jährlich für Nachhilfe berappen müssen, weil im Un­terricht die Zeit zur Vermittlung und Vertiefung des Lehrstoffes mittlerweile nicht mehr ausreichend ist. Und wer das Geld oder die Möglichkeiten für Nachhilfe nicht hat, bleibt im derzeitigen Schulsystem nicht selten auf der Strecke.

Es sind neue Strukturen für diese ganztägigen Formen gefragt: Schularten, übergrei­fende Angebote, die in der verschränkten Form flexibel sind, Mindestöffnungszeiten ga­rantieren und zusätzlichen Einsatz von Freizeitpädagogen vorsehen.

Wir schaffen mit ganztägigen Schulformen auch zusätzliche Möglichkeiten, dass Kin­der schulisch besser gefördert werden können, aber auch ausreichend mit Bewegung, Sport, Kunst, Kultur, Kreativität und interkulturellem Verständnis sowie Eigenverantwor­tung in Berührung kommen.

Die Rahmenbedingungen und Investitionen sind notwendig. In Schulgebäuden sind Vor­kehrungen für ganztägige Betreuung zu treffen. Gute Vorbereitung dafür ist für die Arti­kel-15a-Vereinbarungen mit den Ländern notwendig – das hat die Frau Ministerin ja schon angekündigt. Und es werden jene zum Zug kommen, die sich relativ rasch um Förderungen für ganztägige Schulformen bemühen und diese auch intensivieren.

 


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