Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll91. Sitzung / Seite 251

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Setzen wir überfällige Bildungsreformen über alle ideologischen Grenzen hinweg fort, denn diese wichtigen Investitionen in die Bildung sind ja auch Investitionen in die Zu­kunft unseres Landes.

Ich wünsche Ihnen, Frau Ministerin, weiterhin viel Mut und Kraft für diese große Auf­gabe. (Beifall bei der SPÖ.)

16.28


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Riemer gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


16.28.36

Abgeordneter Josef A. Riemer (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesminister, im Budgetausschuss betreffend Unterricht war ich schon von Ih­ren Worten und Äußerungen sehr angetan. Das ist ja wirklich allerhand und eine ganze Menge, was hier geplant ist, was man eigentlich machen sollte.

Was ich heute hier zusätzlich gelernt habe – das ist auch wesentlich –, ist, dass unsere unterschiedlichen Positionen gar nicht so weit auseinander sind.

Ich nehme auch mit, dass man nicht zuerst über die Organisationsstrukturen sprechen sollte – es ist etwas ganz Wesentliches, dass ich vor Weihnachten einmal einen Back­teig habe, und die Modellierform kann ich mir ja später suchen.

Es geht im Wesentlichen immer um Inhalte. Ich weiß, bei der Bildung ist es ungefähr so wie bei der Gesundheit: Wir haben heute gehört, wir haben in Österreich das beste Gesundheitssystem, nur wissen wir auch, dass es sich die meisten Leute nicht mehr leisten können (Abg. Kopf: Was?), und dann hat man auch nichts davon. Es ist also auch wichtig, dass wir ein Schulsystem haben, das sich alle leisten können. Und das ist auch so eine Sache.

Es gibt also dieses schöne Dreieck, das Sie genannt haben: die Kinder, die Lehrer und die Eltern. Wenn man da ein bisschen philosophieren würde, müsste man sagen, wir hätten dann mit dem, was Sie hier angeboten haben, bald ein Schulsystem, das wirk­lich aller Ehren wert ist, natürlich mit einigen Abstrichen. Wenn man das so hinkriegen würde, wäre das eine wirklich tolle, tolle Geschichte.

Ich hoffe aber auch, dass sich all die Eltern – darüber wurde heute schon beim Fami­lienbudget gesprochen – das auch später leisten werden können. Das hängt ja auch mit kulturellen Dingen zusammen: Wer bezahlt die Eintritte in die Museen? Wer kann sich heute noch Schulschikurse leisten, et cetera? – Wir müssen also auch da Lösun­gen anbieten.

Von den Ausführungen meiner Vorrednerinnen und Vorredner nehme ich noch ein Wort mit, das hat auch sehr viel mit der Wertschätzung zu tun – ich glaube auch, die Entideologisierung dieses Bildungssystems ist ein wesentlicher Schritt. Wir können nicht wirklich hier eingemauert stehen, sondern wir müssen uns weiter nach vorne be­wegen. Und da ist die ganze Geschichte die, dass wir voraussetzen und sagen: Kinder sind Humankapital, das ist Kapital! (Beifall bei der FPÖ.) Und dieses Kapital bedingt natürlich unser aller Wertschätzung.

Jetzt werden wir bald ein tolles Schulsystem haben, tolle Schulen haben, energetisch ausgeprägt und alles – das, was wir jedoch nicht haben werden, sind Kinder. Jetzt wis­sen wir nicht mehr, was wir mit den Kindern machen werden.

Auch da merkt man, dass die Familienthematik auch zur Schulthematik passt. Wir soll­ten ernsthaft entideologisiert darüber sprechen, was so manches heißt, beispielsweise: Wie gehen wir eigentlich mit dem Schutz Ungeborener um? – Da graust ja schon eini­gen. Ist das wirklich noch etwas? – Eine gute Geschichte.

 


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