Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll91. Sitzung / Seite 280

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Ich sage es Ihnen ganz ehrlich, es ist teilweise abenteuerlich, was unter dem Titel Ba­sisförderung in den letzten Jahren vom Staat nach dem Gießkannenprinzip finanziert worden ist – teilweise ausgezeichnete Einrichtungen, aber teilweise auch Einrichtun­gen, die mit Wissenschaft und Forschung nicht sehr viel am Hut haben.

Mein Ziel war es, auf eine neue Förderung der außeruniversitären Forschungseinrich­tungen umzustellen und wirklich jene Einrichtungen weiterzufinanzieren, die sehr gut sind, wo sehr gute Leistungen im Bereich der außeruniversitären Forschung erbracht werden.

Deshalb kam es zu einer Neuordnung der Forschungslandschaft und in diesem Zu­sammenhang wirklich zu einer Restrukturierung, die ja in Wirklichkeit schon seit Lan­gem angedacht war und auch von vielen empfohlen wurde, wie etwa vom Wissen­schaftsrat, vom Forschungsrat oder auch vom Rechnungshof.

Man muss hier auch sehen – und das wurde immer wieder in verschiedenen Studien angesprochen –, dass in Österreich die außeruniversitäre Forschungslandschaft sehr kleinteilig und sehr fragmentiert ist. Deshalb wurde immer wieder empfohlen, diese außeruniversitären Forschungseinrichtungen stärker als bisher zu bündeln und damit auch eine stärkere internationale Sichtbarkeit zu erreichen und auch die Interdiszi­plinarität und Transdisziplinarität zu stärken. Außerdem ging es auch um die Stärkung der Robustheit des Wissenschaftssystems.

Wir haben deshalb die Förderung der außeruniversitären Forschungseinrichtungen auf völlig neue Beine gestellt und dazu ein Drei-Säulen-Modell entwickelt, das ich Ihnen kurz vorstellen möchte. Dieses Drei-Säulen-Modell tritt an die Stelle der im Jahre 1970 entwickelten Basisförderung.

Die erste Säule ist die Eingliederung von außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Universitäten. Dazu hat Herr Abgeordneter Grünewald die Frage gestellt, ob das die­se Einrichtungen und die Universitäten überhaupt wollen.

Ich gebe Ihnen vollkommen recht, das ist natürlich eine ganz zentrale Frage. Solche Eingliederungen, solche Kooperationen kann man natürlich nicht von oben herab an­ordnen, so etwas kann nicht funktionieren. Forschung auf Anordnung oder Forschung auf Weisung, davon halte ich nichts. Deswegen haben wir natürlich auch Gespräche mit den Forschungseinrichtungen und mit den Universitäten geführt, und nur dort, wo es von beiden Seiten auch gewünscht und als sinnvoll erkannt worden ist, kommt es tatsächlich zu solchen Eingliederungen.

Wir sind in den Gesprächen schon sehr weit fortgeschritten. Einige dieser Eingliede­rungen in Universitäten stehen schon vor dem Abschluss, bei anderen wird es noch weitere Gespräche geben, aber insgesamt verlaufen diese Gespräche tatsächlich sehr gut und die Aufnahmebereitschaft der Universitäten ist da. – Natürlich bekommen die­se außeruniversitären Forschungseinrichtungen auch Geld mit; das möchte ich auch dazusagen. Es ist also nicht so, dass diese Einrichtungen ohne Geld an die Universität gehen, sondern natürlich werden auch die notwendigen finanziellen Mittel mitverhan­delt, das ist ganz klar.

Die zweite Säule ist die Projektsicherung im Bereich der außeruniversitären For­schungseinrichtungen der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften. Hier geht es da­rum, dass ja gerade die außeruniversitären Forschungseinrichtungen in diesen Berei­chen wirklich sehr gut im Einwerben von EU-Drittmitteln sind. Die werben rund 75 Pro­zent der EU-Drittmittel ein, sind also sehr erfolgreich.

Diesen Erfolg wollen wir natürlich auch weiterhin sicherstellen. Deshalb gewährt das Wissenschaftsministerium mit Wirkung vom 1. Jänner 2011 finanzielle Unterstützung bei der Teilnahme an genehmigten Projekten im 7. EU-Rahmenprogramm. Das heißt,


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