Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll91. Sitzung / Seite 311

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Entschließungsantrag

der Abgeordneten DI Deimek, Lausch und weiterer Abgeordneter betreffend Einfüh­rung eines Österreich-Tickets

eingebracht im Zuge der Debatte über den Tagesordnungspunkt: Bericht des Budget­ausschusses über die Regierungsvorlage (980 d.B.): Bundesgesetz über die Be­willigung des Bundesvoranschlages für das Jahr 2011 (Bundesfinanzgesetz 2011 – BFG 2011) samt Anlagen (1044 d.B.), Untergliederung 41 – Verkehr, Innovation und Technologie,

in der 91. Sitzung des Nationalrates, XXIV. GP, am 21. Dezember 2010

In Österreich gibt es derzeit insgesamt acht Verkehrsverbünde; jedes Bundesland ver­fügt über einen eigenen Verkehrsverbund. Im Gegensatz zur Schweiz gibt es bislang aber noch kein Ticket, das österreichweit für sämtliche öffentliche Verkehrsmittel gilt und das einen sozial verträglichen Preis hat.

In der Schweiz gibt es bereits seit Jahren eine von mittlerweile rund 320.000 Schwei­zern genutzte Jahresnetzkarte, die im ganzen Land gilt. Mit diesem so genannten Ge­neral-Abo (AG) kann man sämtliche Bahnstrecken der SBB und der meisten Privat­bahnen, die Postautos, Schiffe sowie Trams und Busse in vielen Schweizer Städten und Agglomerationen – insgesamt über 23.500 Kilometern des öffentlichen Verkehrs­netzes – nutzen. Zudem erhalten Besitzer eines General-Abos Vergünstigungen auf Fahrten bei zahlreichen Bergbahnen. Die Zahl der verkauften General-Abos steigt von Jahr zu Jahr.

In Österreich gibt es eine derartige Jahresnetzkarte noch nicht. Dabei würde ein sol­ches Österreich-Ticket viele Bürger zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel bewe­gen, was sowohl aus verkehrspolitischer Sicht als auch aus Umweltschutzgründen sehr begrüßenswert wäre.

Derzeit benötigt man in Österreich diverse unterschiedliche Fahrkarten um beispiels­weise von Wien mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf einen Berg im Salzkammergut zu fahren: Eine Fahrkarte für die U-Bahn in Wien, eine Fahrkarte für den Zug, eine Fahr­karte für den Bus vom Bahnhof zur Talstation und eine Fahrkarte für die Bergfahrt. In der Schweiz braucht man von der Stadt auf den Berg nur ein Ticket.

Bereits im Zuge des letzten Nationalratswahlkampfes wurde seitens damaliger Regie­rungsmitglieder immer wieder die rasche Einführung eines so genannten Österreich-Tickets angekündigt. Mit 1.450.- - 1.490.- € für Erwachsene und Familien, 1.190.- € für Pensionisten und 990 € für Jugendliche wurde sogar schon ein möglicher Preis für ein solches Ticket genannt. Eingeführt wurde ein derartiges Ticket bislang aber noch nicht.

Der Bund finanzierte den Schienen–Personenverkehr (Gemeinwirtschaftliche Leistun­gen) mit über einer halben Mrd. EUR pro Jahr. Mit diesen Mitteln werden u. a. die Pend­lertarife oder die diversen ÖBB-Vorteilskarten Bedürfnissen gestützt.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, umgehend ein Österreich-Ticket einzuführen, dass zu einem sozial verträglichen Tarif die Nutzung sämtlicher öffentlicher Verkehrs­mittel in Österreich ermöglicht.“

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