Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll93. Sitzung / Seite 244

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entwickeln. – Die Programme hätte er jetzt schon entwickeln können. Das Programm läuft, wie gesagt, seit 2007.

Es wird nur Chancengleichheit gefordert, die wir aber bereits gewährleistet sehen. Deswegen haben wir im Ausschuss dagegen gestimmt, und wir werden das auch heute hier im Nationalrat tun. Wir hoffen und setzen voraus, dass ein Bundesminister, der für einen Wirtschaftsbereich, nämlich die Landwirtschaft, zuständig ist, automatisch und von sich aus Maßnahmen setzt, die die Chancengleichheit gewährleisten. Wir sehen die Chancengleichheit nicht gefährdet – derzeit. (Beifall bei der FPÖ.)

20.12


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Höllerer. 4 Minu­ten Redezeit. – Bitte.

 


20.12.15

Abgeordnete Anna Höllerer (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundes­minister! Hohes Haus! Sehr geehrter Herr Abgeordneter Jannach, ich denke, Sie haben sich mit Gleichbehandlung und Chancengleichheit noch nie in Ihrem Leben wirklich auseinandergesetzt (Beifall bei ÖVP, SPÖ und Grünen), und Sie haben wahrscheinlich auch den Antrag inhaltlich nicht verstanden. So sehe ich das, nachdem Sie es jetzt interpretiert haben. Hören Sie zu, dann werden Sie vielleicht ein bisschen Wissen mitnehmen können, womit Sie auch in Ihrem eigenen Umfeld reüssieren können.

Die Landwirtschaft in Österreich wird zunehmend weiblicher. 40 Prozent der land­wirtschaftlichen Betriebe werden von Frauen geführt, die damit auch eine flächen­deckende Landbewirtschaftung garantieren, denn die Frauenbetriebe sind in der Regel die kleineren Betriebe. Daher ist es auch wirklich notwendig und wichtig, dass alle Projekte, alle Programme der ländlichen Entwicklung, auch für den Zeitraum 2007 bis 2013, im Hinblick auf Chancengleichheit, das heißt, auf die Gleichheit von Männern und Frauen, ausgerichtet sind und die Projekte dementsprechend zu fördern sind; auch mit dem Ziel, dass in der Nachfolgeperiode diese Chancengleichheit besser gelebt wird und jetzt schon eine entsprechende Ausgangsposition erreicht werden kann. (Abg. Mag. Stefan: Was ist der Unterschied zwischen einer Bäuerin und einem Bauern?)

Es gibt gute Projekte, die sich mit Chancengleichheit befassen, die auch umgesetzt werden. Ich denke hier an das Projekt der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, das sich „PartnerKraft“ nennt. Ein Projekt, das sehr interessant ist, das ich auch mit Begeisterung mit begleite, bei dem es vor allem darum geht, und das ist das Fas­zinierende daran, dass den Bäuerinnen und den Bauern eine neue Sicht auf ihre Unter­nehmungen gewährt wird, bei dem Defizite in der Zusammenarbeit, im Zusammenleben aufgezeigt und aufgearbeitet werden; Defizite, die den Bäuerinnen und Bauern selber nicht so bewusst sind, die aber für eine gute Weiterführung der Betriebe sogar hinderlich sind. Da geht es zum Beispiel bei Investitionen darum, dass Frauen und Männer gemeinsam entscheiden. (Abg. Mag. Stefan: Was ist das für eine Regierung? Der muss aufgefordert werden, der Minister?)

Wir haben ein Projekt „ZAM“ mit Unterstützung des Bundesministeriums, des LFI und der ARGE Bäuerinnen auf den Weg gebracht. Es ist ein Bildungsprojekt, das ganz spezifisch auf die Bedürfnisse der Frauen ausgerichtet ist, das vor allem auch einen Managementlehrgang beinhaltet für Frauen, die bereits öffentlich tätig sind, und auch für Frauen gedacht ist, die das gern vermehrt machen wollen, die in der Öffentlichkeit präsent sein wollen. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Mag. Stefan.)

Frauen sind die Innovativen, die Kreativen, sie sind vor allem auch die Ideenbrin­gerin­nen in ihren Unternehmungen, und sie stellen sich auch dem Wettbewerb. Bei „LEA“,


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