Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll93. Sitzung / Seite 245

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

einem Wettbewerb, der vom Bundesminister initiiert wurde, werden Frauen, und zwar die Besten der Besten in ihrem Bereich, mit ihren Leistungen öffentlich präsentiert und vor den Vorhang geholt, mit Leistungen, die die Frauen in ihren Betrieben, im Umwelt­bereich, im sozialen Bereich und auch in der Lebensmittelproduktion erbringen. Diese Frauen haben Vorbildwirkung, nicht nur für Frauen, auch für Männer. Vieles ist ge­schehen, aber es ist auch noch sehr viel zu tun. (Abg. Mag. Stefan: Machen! Machen!)

Wir brauchen vor allem auch Frauen, die sich in der regionalen Entwicklung einbrin­gen. Eine Regionalpolitik, die Sinn macht, braucht die Sicht der Frauen. Wir brauchen Frauen in den politischen, agrarpolitischen Entscheidungsgremien und in der Inter­essenvertretung, in guten Positionen. (Abg. Mag. Stefan: Sollen wir das machen?) Und wir brauchen eine gute Informationspolitik bezüglich Chancengleichheit, die gerade Ihnen sehr nützen könnte, die vor allem aber auch bei den Beraterinnen und Beratern der Förderstellen Sinn macht. (Zwischenruf bei der FPÖ.)

Eines ist sicher: Chancengleichheit ist nicht gelebte Realität, ist keine Illusion, sondern ist eine ständige Arbeit an der Bewusstseinsbildung, und zu der lade ich Sie herzlichst ein. – Danke. (Beifall bei ÖVP und SPÖ. – Bravorufe bei der ÖVP.)

20.16


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Schönpass. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


20.16.31

Abgeordnete Rosemarie Schönpass (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Ge­schätzte Kolleginnen und Kollegen! Bei diesem Tagesordnungspunkt geht es um Gleichstellung von Frauen und Männern im Programm Ländliche Entwicklung.

Ich möchte an den Grünen Bericht über die Situation der österreichischen Land- und Forstwirtschaft erinnern; da heißt es:

„Die konkrete Auseinandersetzung mit Chancengleichheit im ländlichen Raum und Integrationsbemühungen für alle sozialen Gruppen stellen die Weichen für eine gestei­gerte Lebensqualität und führen letztlich zu mehr Zufriedenheit und BürgerInnennähe.“

Das wollen ja sicher die Freiheitlichen auch, wenn sie es auch manchmal etwas belächeln.

„Das Programm LE 07-13 hat die Ressourcen, diese Entwicklung voranzutreiben. Allerdings wird das bewusste Einbeziehen aller Gruppen in Entwicklungs- und Ent­scheidungsprozessen in den Regionen vielfach nicht mit der dafür erforderlichen Professionalität und Nachhaltigkeit durchgeführt.“

Dieser Punkt im Grünen Bericht wird auch der Grund dafür gewesen sein, dass der Antrag in den Gremien hin- und hergeschoben wurde.

„Angesichts der bestehenden Situation ist es zentral, dass spürbare Akzente – per­sonelle Ressourcen und klar definierte Budgetansätze – dafür zur Verfügung gestellt werden und diese Ziele auch mit Kompetenz, Engagement und Verantwortung um­gesetzt werden.“ – Zitatende.

Sehr geehrte Damen und Herren! Dem vorliegenden Bericht des Ausschusses für Land- und Forstwirtschaft liegt ein Vier-Parteien-Antrag zugrunde. Er beinhaltet konkrete Forderungen an unseren Landwirtschaftsminister nach Bereitstellung der dazu notwendigen Ressourcen, entsprechende Repräsentanz von Frauen und benach­teiligten sozialen Gruppen in den Gremien und Teilhabe an Entscheidungsprozessen, insbesondere in den lokalen Arbeitsgruppen des “Leader-Programms“, sowie spezifi­sche Aus- und Weiterbildungsprogramme für Frauen, und nicht nur für Bäuerinnen und Bauern, sondern generell für alle Menschen im ländlichen Raum. (Beifall bei der SPÖ.)

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite