Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll93. Sitzung / Seite 247

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Schauen wir uns an, wie die Repräsentation von Frauen in Führungs- und Leitungs­funktionen am Beispiel Landwirtschaftskammern aussieht: Ja, da schaut es ganz besonders trist aus, weil nämlich nur 15 Prozent der Frauen in den Kammern vertreten sind, in der Steiermark sind es zum Beispiel nur 7 Prozent. Das heißt, da muss einiges geschehen, und deswegen ist in diesem Antrag vieles enthalten, das genau Maß­nahmen in diese Richtung betrifft. (Zwischenruf des Abg. Zanger. Sie können uns jetzt gerne vom Rednerpult aus erklären, was Sie vorhaben, Herr Kollege. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ. – Weiterer Zwischenruf des Abg. Zanger.)

Kommen Sie nach vorne und sprechen Sie einmal zur Gleichstellungspolitik! Bitte! Sie sind herzlichst dazu eingeladen. Meine Redezeit ist jetzt aus, und Sie können gerne zur Gleichstellungspolitik weiterreden, es würde mich wirklich interessieren. – Danke. (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

20.22


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Schenk. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


20.23.03

Abgeordnete Martina Schenk (BZÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Wenn wir über die Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Landwirtschaft sprechen, dann müssen wir auch die Chancen­gleichheit zwischen ländlichem und urbanem Bereich in Betracht ziehen.

Dieser Antrag leistet einen ersten Beitrag dazu, dass Frauen in ländlichen Regionen, Frauen, die in der Landwirtschaft tätig sind, die gleiche Unterstützung erfahren wie Frauen in Städten.

Ein Beispiel dafür ist eine Schwerpunktsetzung für Weiterbildungsmaßnahmen. Bei weitem die meisten Weiterbildungseinrichtungen sind im urbanen Raum konzentriert, meine sehr geehrten Damen und Herren. Dieses Ungleichgewicht gilt es schleunigst auszugleichen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist meiner Überzeugung nach, dass die Förderinstru­mente der EU im ländlichen Bereich eine möglichst große Breitenwirkung erzielen sollen. Anders als bei der gängigen Praxis der Agrarförderungen sollten nicht nur die Großen profitieren, sondern sollte stattdessen endlich auch eine Breitenwirkung erzielt werden.

Gerade für Frauen in ländlichen Gebieten sind diese Herausforderungen des täglichen Lebens immer noch gewaltig, insbesondere was die Kinderbetreuung angeht; Kollegin Schwentner hat das vorhin auch angesprochen. Der ländliche Raum ist oft im Vergleich zu den Städten im großen Nachteil. Die Frauen im ländlichen Bereich sind gerade bei der Kinderbetreuung benachteiligt. Trotzdem sind 40 Prozent der Betriebs­führer in Österreich Frauen. 40 Prozent österreichische Frauen sind in der Landwirt­schaft als Betriebsführer tätig.

Der Leistung dieser Frauen im landwirtschaftlichen Bereich muss mehr Aufmerk­samkeit und mehr Engagement vonseiten der Politik entgegengebracht werden, sowohl auf europäischer Ebene als auch im Rahmen der österreichischen Maß­nahmen.

Die Umsetzung der Maßnahmen möchte ich besonders ansprechen. Es wurde von meinen Vorrednerinnen auch schon angesprochen, das Programm läuft bis 2013. Wir haben nun das Jahr 2011. Es ist nicht mehr viel Zeit für die Umsetzung, und die Um­setzung ist wichtig. Ich appelliere an Sie, Herr Minister, sich rasch dieser Umsetzung zu widmen!

 


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