„() Die Unterlagen belegen, dass es zu einer massiven Kostenänderung kommt. Modell 3 steht im ersten Entwurf bei 2,6 Milliarden Euro - im vom Minister präsentierten Entwurf vom 17. Jänner aber nur noch bei 2,1 Milliarden. Fast eine halbe Milliarde wurde einfach weggerechnet - und zwar aufgrund von unrealistischen Annahmen, wie mit Sandkastenspielen vertraute Offiziere sagen.
So hätte man zum Beispiel die erwarteten Verkaufserlöse durch Bundesheer-Liegenschaften höher geschraubt. Die Kosten für Auslandseinsätze seien dafür hinuntergedreht worden.
Für die anderen Modelle habe es die ergänzende Order gegeben, "die anderen Ziffern so zu modifizieren, dass es nicht auffällt".“
Schon davor berichteten die "Oberösterreichischen Nachrichten" vom 21.01.2011:
„Freiwilligenheer: Hat Darabos seine Militärspitze ausgetrickst?
() Man fühlt sich vom Minister schlicht hintergangen, wie den OÖNachrichten aus dem Generalstab bestätigt wurde. Diesen hatte Darabos Ende September, nachdem der wahlkämpfende Wiener SP-Bürgermeister Michael Häupl die Wehrpflicht in Frage gestellt hatte, ganz offiziell mit dem Durchrechnen von sieben Heeresmodellen beauftragt.
"Damals war der Minister noch ein Verfechter der Wehrpflicht", erinnert sich ein Involvierter. Das Ergebnis sei gewesen, dass jene Varianten, bei denen alle bisherigen Aufgaben zu erfüllen wären (Landesverteidigung, Ausland und Katastrophenhilfe), viel teurer kämen als das aktuelle mit Präsenzdienern, das derzeit 2,18 Milliarden Euro pro Jahr kostet. Ein reines Berufsheer etwa hätte sich mit 3,3 Milliarden Euro im Budget niedergeschlagen.
Vor wenigen Wochen hat den Generalstab ein neuer Auftrag aus dem Ministerbüro ereilt: Nun galt es, nur mehr das mittlerweile bekannte "Modell drei" (Berufsheer mit Freiwilligen nach schwedischem Vorbild) so zu kalkulieren, dass es am Ende keinesfalls mehr kostet als das bisherige Bundesheer, berichten zwei Top-Offiziere, die namentlich nicht genannt werden wollen.
Nur so konnte Darabos, der sich mittlerweile als Anhänger eines Freiwilligenheeres geoutet hatte, das Kostenargument der Wehrpflicht-Anhänger wie Bundespräsident Heinz Fischer oder VP-Obmann Josef Pröll entkräften.
An der Militärspitze geht seither nicht nur der Groll um, durch den Schwenk des Ministers überrumpelt worden zu sein. Vor allem glaubt kaum jemand, dass die Darabos-Formel ("Gleiche Leistung, gleiche Kosten, aber ohne Zwang") jemals Gültigkeit haben kann.
Das Budget-Diktat habe beim vorliegenden Modell zu so drastischen Einschnitten gezwungen, dass die abgegebenen Leistungsgarantien etwa zur flächendeckenden Landesverteidigung und für Katastropheneinsätze "zur reinen Behauptung" werden, beklagt ein Offizier.“
Selbst die Manipulation dieser Zahlen um auf die Kosten von 2,18 Milliarden Euro, dem für 2011 beschlossenen Budget für das Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport, ist fehlerbehaftet, da in den 2,18 Milliarden Euro Budget auch das Sportbudget mit 129 Millionen Euro beinhaltet ist und diese somit nicht für das Bundesheer zur Verfügung stehen.
Abschließend bleibt noch zu ergänzen, dass ein Bundesminister, welcher große Reformen umsetzen möchte, die anerkannten Experten auf diesem Gebiet desavouiert
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