Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll96. Sitzung / Seite 218

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rungsvorlage ausführlich dargelegt und die Einzelheiten der EU-Hochwasserrahmen­richtlinie hier genauestens beschrieben. Deswegen kann ich mich hier kurz fassen.

Zusammenfassend möchte ich sagen, dass wir mit dieser Regierungsvorlage ein Ge­setzeswerk schaffen, das aktiven Hochwasserschutz in entsprechender Weise ermög­licht. Auch der ökologische Zustand unserer Gewässer wird in Hinkunft besser sein aufgrund der verschiedenen Hilfen, die durch dieses neue Gesetz möglich sind. – Bes­ten Dank. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

19.19


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Riemer. 3 Mi­nuten Redezeit. – Bitte.

 


19.19.00

Abgeordneter Josef A. Riemer (FPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Ich be­ziehe mich auf den Bericht des Umweltausschusses über den Antrag der Abgeordne­ten Ing. Hofer, Kolleginnen und Kollegen, in dem es um die Informationspflicht der Trinkwasserversorger über die Trinkwasserqualität gegenüber den Bürgern geht.

Ich habe heute schon interessante Dinge gehört. So gut mit dem österreichischen Wasser, wie Sie meinen, schaut es ja nicht aus. Das ist eine Glorifizierung, denn es ist ganz klar: Wenn ich etwas messe und ich habe 20 Parameter, dann kann ich immer erfühlen, ob die gut oder schlecht sind, aber wenn ich davon ausgehe, dass es 200 oder 300 Pestizide und Fungizide oder sogar noch mehr gibt, dann muss ich ganz offen sagen, dann fehlt da eine ganze Menge.

Ich möchte jetzt noch etwas zum Nitrat- und Pestizidgehalt sagen. Ich habe auch vom Vorredner von der ÖVP gehört: Wasser ist ein Lebensmittel. Darauf ist eigentlich viel zu wenig eingegangen worden, darum möchte ich meine Ausführungen auch dahin ge­hend abändern.

Haben Sie an und für sich gewusst, dass zum Beispiel Spritzmittel meist in keiner Ana­lyse aufscheinen? (Abg. Hornek: Das ist unrichtig, Herr Kollege!) Düngemittelrückstän­de eine Grauzone darstellen? Nitrate, Nitrite im Wasser entsprechend der Keimzahl mit Chlor behandelt werden? Dioxine als Futtermittel über die Gülle ins Grundwasser ge­langen? Noch immer Saatbeizmittel, Kunstdünger, ungesicherte Mülldeponien, alte, ver­bleite Wasserleitungsrohre biologische und lebensfeindliche Bomben darstellen? (Zwi­schenrufe bei der ÖVP.)

Dies gilt aber auch, bitte, für überlange Rohrleitungen, wo Verkeimungen stattfinden. Sie können gerne zu mir kommen, und schauen Sie sich einmal Filteranlagen an, die mehr können als das, was geprüft wird. Aber vielleicht auch für die Jäger: Nur das Blei, das von der Jagd entsteht, ist vielleicht nicht so spannend, es ist aber auch noch ge­nug. (Heiterkeit bei der ÖVP.)

Doch was wird denn untersucht? – Nicht lachen! Die behördlichen Werte werden unter­sucht. Wenn ich etwas nur wenig untersuche – aber es gibt ja noch viel mehr. (Zwi­schenrufe bei der ÖVP.) Es wird an und für sich nur noch die bakterielle oder chemi­sche Untersuchung vorgenommen. (Abg. Eßl: Herr Kollege, wieso leben Sie noch?) Ich sage Ihnen, es wird zu wenig untersucht (Abg. Eßl: Wieso leben Sie noch?), denn Anthracen, Pestizide, Fungizide, Fluor – klingt das wirklich gut?

Oder der saure Regen: Gibt es den über den Industriestädten auch nicht? – Der saure Regen geht nieder, bitte schön, vermengt sich in der Erde, löst Bestandteile, und diese Bestandteile gehen ins Grundwasser. Noch nie etwas davon gehört? Von Aluminium, Fluor, Sulfat und dem ganzen Dreck, den wir fürsorglich selbst über die Äcker verteilen, über die Wiesen, und den manche vielleicht sogar auf ihren Grundstücken ablagern? (Beifall bei der FPÖ.)

 


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