Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll98. Sitzung / Seite 126

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Wir brauchen immer mehr Energie. Es wurde schon von einigen Abgeordneten ange­sprochen: Im Haushalt verbrauchen wir sehr viel mehr Strom, als wir verbrauchen müssten, sei es durch Computer, andere Haushaltsgeräte, Mobiltelefone, Fernseher und so weiter, nicht zuletzt natürlich auch durch die Heizung. Der Energiebedarf der Heizung ist besonders hoch. In etwa 40 Prozent pro Haushalt werden für Wärme ver­braucht.

Wie können wir nun diesen Strombedarf decken? – Bei den Grünen kommt der Strom aus der Steckdose (Abg. Dr. Pirklhuber: Bei Ihnen nicht? Bei Ihnen kommt der Strom woanders her!) – das wurde heute von einem Abgeordneten schon gesagt –, denn: Die Grünen sind ja, das wurde auch schon erwähnt, gegen Windenergie. Die Grünen wol­len auch die Wasserkraft nicht ausbauen – ich denke dabei an die Wasserkraft der Mur, südlich von Graz; die Grünen sind gegen diesen Ausbau, das verstehe ich über­haupt nicht. Andere Beispiele wurden ja auch schon genannt.

Wir von der ÖVP haben aber eine Antwort (Abg. Brosz: Die heißt Ernst Strasser!), und diese Antwort heißt Energiestrategie. Über 150 Experten haben an dieser Energiestra­tegie mitgearbeitet und zahlreiche Maßnahmen ausgearbeitet, die wirklich für diese Energiestrategie sprechen. (Abg. Brosz: War da der Schüssel auch dabei? Hat der auch mitgearbeitet?)

Effizienz im Energiebereich – es wurde heute schon gesagt: ein ganz wesentlicher Punkt (Abg. Mag. Brunner: Was haben Sie gemacht?) –, Ausbau der erneuerbaren Energie und Versorgungssicherheit, diese drei Schwerpunkte haben natürlich auch eine Fülle von Maßnahmen zur Folge, die wir dann hier im Hohen Haus beschließen und umsetzen müssen, zum Beispiel bei der thermischen Sanierung.

Wir wissen, dass wir durch thermische Sanierung 10 bis 20 Prozent des Energie­bedarfs einsparen können. Um die thermische Sanierung flächendeckend umsetzen zu können, brauchen wir aber auch eine Anpassung der Miet- und Wohnungseigentums­gesetze. Ich bin sehr gespannt darauf, wie diverse Abgeordnete hier in diesem Haus agieren werden, wenn es dann darum geht, diese Maßnahmen umzusetzen – wie im Übrigen bei vielen anderen Maßnahmen auch.

Wir von der ÖVP wollen verantwortungsvoll mit der Natur, der Umwelt und den Men­schen umgehen. Ich lade Sie ein, sehr geehrte Damen und Herren, mit uns gemein­sam die Maßnahmen dieser Energiestrategie umzusetzen. Wir werden Sie alle hier an Ihrem Verhalten messen. Zeigen Sie, dass Sie mehr wollen als Populismus. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

15.06


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Dr. Pirklhuber gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


15.06.40

Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Meine Damen und Her­ren! Werter Herr Bundesminister! Sehr geehrte Frau Präsidentin! Die Kollegin von der ÖVP hat ja jetzt wirklich salbungsvoll von der Verantwortung gesprochen. Ich bin etwas überrascht. Frau Kollegin, wann haben Sie denn diese Rede geschrieben? Das muss schon vor einigen Tagen gewesen sein (Zwischenruf der Abg. Fürntrath-Moretti), auf jeden Fall vor dem Rücktritt Ihres Parteikollegen Ernst Strasser, denn diese Art von Zynismus, die bei Ihnen herrscht, dass nämlich offensichtlich jene anschaffen, die zah­len – und dafür gibt es ja inzwischen genug Belege –, und Sie dann am heutigen Tag auch noch das Wort „Verantwortung“ in den Mund nehmen, ist schon gewaltig. Das, was Sie da von sich geben, ist sehr ironisch! (Beifall bei den Grünen.)

Aber in einem Punkt – wir haben ja schon genug Argumente ausgetauscht – gibt es Kon­sens: Der Ausstieg aus der Atomenergie ist notwendig, ist erforderlich! Das ist Konsens


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