Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll98. Sitzung / Seite 133

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Hornek. – Bitte.

 


15.29.27

Abgeordneter Erwin Hornek (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bundesmi­nister! Herr Staatssekretär! Hochgeschätzte Abgeordnete! Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Zu Beginn meiner Ausführungen gestatten Sie mir, dass ich aufgrund der apokalyptischen Ereignisse, die in Japan stattgefunden haben, ausgelöst durch ein Erdbeben in unvorstellbarer Dimension und die katastro­phalen Folgen, die der Tsunami verursacht hat, allen Menschen, die betroffen sind, mein Mitgefühl dafür ausspreche, dass sie extrem schwierige Zeiten durchleben. Ich denke, dass das menschlich in diesem Zusammenhang das Wichtigste überhaupt ist.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir beschäftigen uns heute mit einer sehr heiklen Thematik. Trotz alledem ist festzuhalten, dass Österreich hier einen ganz ande­ren, einen positiven Weg gewählt hat und dass die Anti-Atompolitik in diesem Haus an und für sich konsensual ist.

Geschätzte Damen und Herren, das alleine genügt aber nicht! Da sind klare Strategien notwendig, die Österreich in eine Energiezukunft führen, die geordnet ist, die klare Ziele hat. Daher gibt es auch eine entsprechende Energiestrategie der Republik Öster­reich, wo es bis zum Jahr 2020 klare Zieldefinitionen gibt.

Zieldefinition eins lautet, 34 Prozent erneuerbare Energie erreichen zu wollen; Zieldefi­nition zwei lautet, 16 Prozent CO2-Reduktion; und Zieldefinition drei lautet, Erhöhung der Energieeffizienz um 20 Prozent, das heißt, ein Fünftel der Energie soll in diesem Zu­sammenhang eingespart werden.

Das wichtigste Element, geschätzte Damen und Herren, bei der fachlich kompetenten Auseinandersetzung mit dieser Thematik ist eine Bewusstseinsbildung in der gesamten Bevölkerung. Das beginnt in den Schulen, geht über verschiedene Fachbereiche, die mit dieser Thematik verbunden sind, und bedeutet seriöse Information und Meinungs­bildung.

Wenn uns bewusst ist, dass wir von der Ausgangsposition 2005 bis zum Jahr 2020 zirka 200 Petajoule an Energie einsparen können, dann wissen wir: Das ist eine gewal­tige Dimension, und um dieses Ziel erreichen zu können, bedarf es entsprechender Rah­menbedingungen und Maßnahmen.

Geschätzte Damen und Herren, wir müssen uns vergegenwärtigen, dass im Jahr 2005 zirka 496 bis 500 Petajoule an Öl in Österreich Verwendung fanden. Die Zieldefinition für das Jahr 2020 beläuft sich auf 362 Petajoule – also eine wesentliche Reduktion.

Markant ist aus meiner Sicht der Ansatz, den Bereich der erneuerbaren Energien von derzeit 282 Petajoule auf 395 Petajoule zu erhöhen. Das bedeutet bis zum Jahr 2020 einen Gleichstand des Einsatzes von Öl mit dem Einsatz von erneuerbaren Energie­trägern.

Wir können gemeinsam stolz darauf sein, dass bereits heute im Energieflussbild der Republik Österreich ersichtlich ist, dass 30 Prozent unseres Gesamtenergiebedarfes aus erneuerbarer Energie gedeckt werden; davon 50 Prozent aus der Wasserkraft und 50 Prozent aus dem Bereich Biomasse.

Bemerkenswert ist auch, dass der Anteil Österreichs im Vergleich zur Europäischen Union im Bereich der Stromproduktion ein sehr geringer ist. Österreich produziert ma­ximal 2 Prozent des Strombedarfs, hat aber einen extrem hohen Anteil im Bereich der Wasserkraft und hat – und das sei hier klar und deutlich festgehalten – enorme Res­sourcen, wenn es um Speicherkraftwerke geht. Das ist wiederum sehr bedeutsam in Bezug auf den Ausbau der Windenergie.

 


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