Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll99. Sitzung / Seite 199

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sie mittelfristig dazu führen wird, dass diese bedenklichen Farbstoffe letztendlich aus Lebensmitteln verschwinden werden.

Das wird auch dazu beitragen, dass der Markt sich umstellen wird und in Zukunft die Lebensmittelhersteller bei der Färbung der Lebensmittel eine Änderung ins Auge fassen werden, um die Qualität der Lebensmittel zu verbessern.

Diese Transparenz ist meines Erachtens auch deshalb sehr gut, weil wir in Zukunft ganz genau darauf zu achten haben, welche Bedeutung da letztendlich den Konsu­menten zukommen wird. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

18.35


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Vock. – Bitte.

 


18.35.12

Abgeordneter Bernhard Vock (FPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Hohes Haus! Seit 20. Juli des Vorjahres müssen in der Europäischen Union die Lebensmittel mit bestimmten künstlichen Farbstoffen, die Azofarbstoffe enthalten, folgenden Warnhin­weis tragen: Kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen.

Das ist typisch für die EU, typisch für Konzerne: Es ist zwar ein Warnhinweis verein­bart, aber der enthält eine ganz weiche Formulierung wie eben die oben genannte: Kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen.

Ich weiß nicht, ob in Anbetracht dessen Eltern sofort in Panik geraten und darauf reagieren. Es wäre viel interessanter, wenn zum Beispiel draufstehen würde: Steht in Verdacht, Krebs und Allergien auszulösen. – Das wäre als Warnhinweis für Eltern vielleicht interessanter.

Erfreulich ist, dass trotz dieses weich formulierten Warnhinweises – und da sieht man, die Industrie reagiert immer, wenn wir Politiker Gesetze beschließen – einige Firmen bereits eine Umstellung vorgenommen haben.

Aber es gibt zum Beispiel nach wie vor Fruchtgummis in den lustigsten Farben. Da hat sich die EU natürlich auch etwas einfallen lassen, und zwar wurde die zulässige tägliche Aufnahmemenge herabgesetzt. Das heißt, die Kinder dürfen jetzt nicht mehr 20 Fruchtgummis naschen, sondern nur mehr 18 oder 17 oder ich weiß nicht wie viele, wo eben die zulässige Menge erreicht ist. Nur weiß ich nicht, ob das Kind beim Naschen sagt: So und so viele darf ich essen, und ab jetzt ist es für mich gesund­heitsschädlich! Ich fürchte nein, sondern Kinder greifen einfach zu, je nach Lust und Laune. Vielleicht müsste man das als Eltern regulieren und sagen: Da hast du drei Stück, mehr darfst du nicht essen, denn sonst ist die EU-höchstzulässige Menge überschritten!

Ich glaube, es ist der richtige Weg, wie wir es wollen. Nur: Ich fürchte in einem Europa der Konzerne, wo industrielle Interessen vorherrschend sind, werden sich unsere Minister nur schwer durchsetzen können.

Wir sagen Ja dazu, dass wir eine Informationsdatenbank anlegen, wo wir im positiven Sinne informieren, welche Lebensmittel diese Stoffe nicht enthalten. Und wir sagen auch Ja dazu, dass Sie sich als Minister auf EU-Ebene einsetzen. Ich wünsche Ihnen dazu viel Glück. Ich fürchte nur, es wird erfolglos sein! (Beifall bei der FPÖ.)

18.37

18.37.10

 


Präsident Fritz Neugebauer: Weitere Wortmeldungen hiezu liegen nicht vor. Ich schließe die Debatte.

Wir kommen nun zur Abstimmung.

 


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