Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll105. Sitzung / Seite 66

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wichtig!, sind doch in Wirklichkeit diejenigen, die bei Teilbereichen immer gebremst haben. Jetzt liegt ein Gesetz auf dem Tisch; es ist noch nicht fertig, deshalb ist es auch in Begutachtung gegangen. Ich bedanke mich bei allen, die ihre guten Ideen einbringen. Die Diskussion läuft ja schon in vollem Ausmaß, und ich weiß auch – und dafür bedanke ich mich –, dass einiges davon bereits in sicherer Umsetzung ist. (Beifall bei der ÖVP.)

Für uns gilt: Wir brauchen eine Lösung für die Verhandlungsfähigkeit Österreichs in der Atomfrage! Das ist zunächst der erste Punkt. Wir alle sind uns darin einig, dass die Kernkraft, dass der Atomstrom für Österreich nicht erwünscht ist, und wir wollen andere Länder davon überzeugen, dass sie diesen Weg ebenfalls sukzessive verlas­sen. Nur: Wir werden nicht ernst genommen werden, solange wir selbst für unsere Energieversorgung Atomstrom importieren müssen, weil es ihn eben gibt. Daher müssen wir in den nächsten Jahren ganz klar unsere eigene Stromversorgung neu ordnen, das heißt, auf der einen Seite den Verbrauch vernünftig zu reduzieren durch intelligentes Sparen, durch effiziente Verwendung, andererseits aber auch durch klare Ausbauziele in der Versorgung der Zukunft und durch entsprechend neue Quellen für österreichischen erneuerbaren Strom.

Wir wissen ganz genau: Die größte Energiequelle in Österreich ist die Biomasse. (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Ihr habt doch gesagt die Wasserkraft!) All jene, die von rohstoffgetriebenen Systemen reden, sollten wissen, dass an der gesamtösterreichi­schen Energiebereitstellung im Inland zunächst einmal die Biomasse den größten Anteil hat. Ähnlich hoch ist der Inlandsanteil von Wasserkraft. Beim Strom schaut es anders aus, denn beim Strom ist die Wasserkraft die primäre Energiequelle.

Wir haben aber gelernt, andere Wege zu finden. Einer davon ist Biogas, einer davon ist Wind, einer davon ist Holzverstromung. (Demonstrativer Beifall und Bravoruf der Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek.) Wenn wir uns das anschauen, dann sehen wir, dass das sehr viel Strom bringt. Daneben gibt es noch etwas, und das wünschen sich die Bürger – meine Wähler wollen das –, nämlich eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. (Rufe bei der FPÖ: Das wollen andere auch! – Abg. Dr. Rosenkranz: In Dürnstein darf man das nicht!)

Das ist ein gutes Thema, denn das gibt uns die Möglichkeit, darüber zu diskutieren, wie wir die unterschiedlichen Energiebereitstellungswege auch wirklich im Gesetz verankern. (Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.) Es wird solche geben, die sehr rasch Produktion bringen. Es wird andere geben, die den Menschen das Gefühl der Eigen­ständigkeit geben, und es wird unterschiedliche Instrumente dafür geben, das zu bekommen und auch zu finanzieren. Diese Diskussion führen wir. Es sind sicherlich auch noch einige Fragen zu klären, aber – sollte jemand ein Problem damit haben – dazu sind wir ja da: dass wir die Dinge ausreden. (Zwischenruf des Abg. Grosz.)

Meine Damen und Herren, das wirklich Interessante an diesem Thema ist, dass wir ganz genau wissen, dass die erneuerbaren Energieträger eine Kombination aus dem sein werden, was Österreich kann, weil damit auch unsere Kraft eingebracht wird und das Geld im Land bleibt. Das Erste, das wir können, ist Wasserkraft, das Zweite, das wir können, ist Windkraft, und das bedeutet, dass wir ein stark schwankendes Angebot verkraften müssen. Das Wasserangebot kann innerhalb eines Jahres um 20 Prozent schwanken, saisonal noch viel mehr, das Windaufkommen kann noch viel mehr schwanken, und das bedeutet, wir brauchen einen intensiven Ausbau der Stromversor­gungsleitungen, damit wir überhaupt einen Ausgleich zustande bringen, und zwar nicht nur in Österreich, sondern über Deutschland bis hin zu den Windkraftwerken in der Nordsee. Und da, Frau Glawischnig, treten Sie auf den Plan! Immer dann, wenn die Infrastruktur ausgebaut werden soll, sind die Grünen zur Stelle und sagen Nein, bringen Gesetzesvorlagen ein, die die Umsetzung verhindern, die die Umsetzung


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