Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll105. Sitzung / Seite 75

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(Zwischenrufe bei der SPÖ sowie der Abg. Mag. Schwentner. – Abg. Dr. Rosen­kranz: Das ist eine unangenehme Wahrheit!) Ist das jetzt in Zukunft so, Frau Kollegin? Das ist ja offensichtlich, das steht ja hier wörtlich drinnen. Wissen Sie, Frau Kollegin, ich habe mir die Mühe gemacht, diesen Bericht mit nach vorne zu nehmen, damit ich nicht falsch zitiere, sondern damit ich es herauslese, und es steht hier wörtlich so. Das heißt, die Hebammen sind die Integrationsschnittstellen im Gesundheitsbereich. Das ist es genau, denn offensichtlich geht man ja davon aus, dass Säuglinge von Müttern mit Migrationshintergrund oder mit ausländischer Staatsbürgerschaft andere Bedürf­nisse haben, andere Schreie haben. Vielleicht sollten die gleich übersetzt werden. – Ich sage Ihnen, wir von den Freiheitlichen sehen das ganz anders.

Die Konsequenzen werden ja dann gleich auf der nächsten Seite gefordert. Da heißt es, die Sprachkenntnisse der Hebammen müssen erhöht werden, und da heißt es unter anderem: „Sprache, Familienangehörige sowie Konflikte in Bezug auf das Mann-Frau-Rollenverhältnis sind die größten Hindernisse einer optimalen Betreuung“ bei der Geburt, und das Personal fühlt sich „nicht selten gestresst“, soll heißen: fühlt sich häufig gestresst, „mit Migrantinnen“. Offensichtlich soll es hier zu einer Sonderbe­hand­lung kommen.

Wir sehen das anders. Wir wollen nicht, dass es in den öffentlichen Krankenhäusern eine Sonderbehandlung gibt aufgrund kultureller oder sprachlicher Hintergründe. (Bei­fall bei der FPÖ.)

Wenn jemand eine Sonderbehandlung wünscht, dann hat er sie privat zu bezahlen. Das kann es doch nicht sein! Und es kann nicht sein, dass man sich permanent an den Ausländern orientiert und dass unsere eigenen Gepflogenheiten hintangestellt werden! (Beifall bei der FPÖ.)

Jetzt sage ich Ihnen noch ein Beispiel. In einer niederösterreichischen Klinik lag ein junger querschnittgelähmter Muslim. Dessen Vater hatte wirklich die Schneid, von den Krankenschwestern zu verlangen, dass sie genau Auskunft darüber geben, wann sie ihre Menstruation haben, denn an diesen Tagen hätte der junge Mann von den Kran­kenschwestern nicht angegriffen werden sollen. Das sind Auswüchse, die mit genau solchen Forderungen auch noch unterstützt werden! Dieser junge Mann sollte dankbar sein, dass er in einem österreichischen Krankenhaus behandelt wird, und zwar eine Topbehandlung bekommt. (Zwischenrufe der Abg. Mag. Korun.)

Frau Kollegin Korun, Sie können sich gerne hier herausstellen, Sie können gerne hier etwas dazu sagen. (Beifall bei der FPÖ.) Aber, Frau Kollegin Korun, Sie sind ein Beispiel, Sie haben in Österreich studieren dürfen, Sie haben es geschafft, einen sozi­alen Aufstieg zu haben. Sie haben alles bekommen von dieser Republik und schimpfen jedes Mal, wie schlecht alles ist. (Abg. Mag. Korun: Das ist falsch!) Sie sollten sich da ein bisschen zurückhalten! (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Mag. Korun: Das ist falsch, was Sie da behaupten!)

Ich glaube, dieser Gesundheitsbericht hat sehr, sehr deutlich gezeigt, was da im Busch ist. Jedes vierte Kind ist das Kind einer Mutter mit nichtösterreichischer Staats­bürgerschaft. Ich frage mich dann schon: Wie schaut es denn in den Ballungszentren aus? Das ist da gar nicht herausgearbeitet worden.

Und was lernen wir daraus? – Die Schlüsse, die Sie daraus ziehen, dass nun das Kran­kenhauspersonal mehrsprachig sein und auf die kulturellen Vielfältigkeiten ein­gehen muss, sind die falschen Schlüsse.

 


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