Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll105. Sitzung / Seite 81

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sage hier laut und deutlich: Wir wollen das Brustkrebs-Screening für Frauen über 50 beziehungsweise 45 Jahre einführen. Da werden sie eingeladen, das ist ein Screening-Programm. Darüber hinaus bleibt das bestehen, was schon bisher bestanden hat. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich erlaube mir, hier ganz deutlich auf eines hinzuweisen: Es gibt bei der Frage der Qua­lität eines Screening-Programmes bei mir keine Kompromisse – die Qualität muss gehoben werden! Darum ist es notwendig, dass wir jedenfalls auch die Einholung einer zweiten ärztlichen Sicht gerade beim Brustkrebs-Screening-Programm einführen.

Frauen, meine sehr verehrten Damen und Herren, haben auch betreffend die psychi­sche Gesundheit mehr Probleme; es werden ihnen insgesamt auch häufiger Medi­kamente gegen Depressionen verschrieben.

Der Österreichische Frauengesundheitsbericht liefert auch einen speziellen Blick auf junge Frauen, auf Frauen im reproduktiven Alter, auf Pensionistinnen, auf Migranten, auf Frauen, die behindert sind, aber auch auf Frauen in ihrer Rolle als pflegende Angehörige.

Aus meiner Sicht ist es ganz wichtig, dass wir den Mädchen und den jungen Frauen Programme anbieten wie den Nationalen Aktionsplan Ernährung. Dabei geht es auch um solche Themen wie Schönheit, dabei geht es auch um solche Fragen wie Bewegung.

Es ist mir auch wichtig, dass die Frauen selbst entscheiden können, wie sie im repro­duktiven Alter agieren. Ich erinnere daran, dass ich es ermöglicht habe, eine vernünftige Notfall-Verhütung zu organisieren. Ich erinnere daran, dass der IVF-Fonds sicherstellt, dass Frauen ungewollte Kinderlosigkeit hintanhalten können und dass wir mit dem Mutter-Kind-Pass auch ein tolles Programm für Frauen anbieten, die Mütter sind.

Insgesamt ist das ein neuer Blick auch auf die Geschlechter-Sensibilität, und ich kann Ihnen hier berichten, dass ich in meinem Ministerium nach 140 Jahren erstmals eine Frau in die leitende Funktion der Sektion III bestellt habe, die dort unter anderem eine besondere Aufgabe hat, nämlich das Geschlecht der Frau in der Gesundheits­versor­gung besonders zu berücksichtigen. (Beifall bei SPÖ und ÖVP. – Abg. Grosz: 140 Jahre haben wir gebraucht!)

12.05


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Karlsböck. – Bitte.

 


12.05.27

Abgeordneter Dr. Andreas Karlsböck (FPÖ): Herr Präsident! Meine Damen und Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Herr Minister, wir hören es gerne, dass jetzt keine Einsparungen im Gesundheitsbereich mehr nötig sein werden und dass Sie das Einsparungspotenzial gehoben haben. Wir hören das gerne, aber wir glauben es nicht, denn wenn wir im Frauengesundheitsbericht nur einen Aspekt herausnehmen, nämlich die jetzt schon oft zitierte, sehr wichtige Untersuchung der weiblichen Brust im Rahmen der Vorsorge, dann geht es Ihnen dabei um ein Einsparungspotenzial von 25 Millionen €. (Zwischenbemerkung von Bundesminister Stöger.)

Wer unökonomisch handelt, höre ich immer wieder in Diskussionen, handelt unethisch. Weil aber die Medizin, sage ich, keine Teilmenge der Wirtschaft ist, handelt doppelt unethisch, wer zulässt, dass Menschen aus ökonomischen Gründen Schaden nehmen. Bei der Frauengesundheit zu sparen ist geradezu kriminell. Ich sage das in dieser Drastik und Schärfe, weil mir die Frauengesundheit in Österreich wirklich am Herzen


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