Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll105. Sitzung / Seite 84

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sprechender Antrag auf Erstellung einer Studie ist bis jetzt noch nicht angenommen worden. Ich halte sie für notwendig. Ich halte es für wichtig, da genau hinzuschauen, weil Frauen ganz offenkundig mehr davon betroffen sind. Frau Ministerin, Sie haben es auch im Ausschuss zum Frauengesundheitsbericht so gesagt, dass man genau hin­schauen muss, was die Frauenmehrfachbelastung anbelangt. Es ist schön, dass Sie das diagnostizieren, es wäre aber auch schön, wenn Sie dazusagen würden, was Sie politisch an Maßnahmen dazu vorhaben. Das würde ich mir von Ihnen erwarten. (Beifall bei den Grünen.)

Ich bringe dann am Schluss meiner Ausführungen auch noch einen Antrag zur Psycho­therapie auf Krankenschein ein, ein Kapitel, das uns nach wie vor als sehr wichtig erscheint, weil gerade für die Psychotherapie – und in diesem Zusammenhang auch, wenn es um Berufskrankheiten oder Burn-out bei Menschen geht, die sozial niedriger gestellt sind – die Schwelle zu hoch ist, dass Menschen das in Anspruch nehmen und Zugang dazu haben. Zugang dazu sollten alle haben, und daher bringen wir dann auch noch einen Antrag dazu ein.

Eine Sache zu diesem Screening: Ich finde es schon sehr erstaunlich, wie auch von FPÖ und ÖVP diesbezüglich Panik gemacht wird – Panik offensichtlich im Sinne von Ärztelobbyisten, die da jetzt schon Panik machen. Ich war unlängst beim Radiologen, und da liegen tatsächlich in jeder kleinen Kammer, wo man sich umzieht, aber auch beim Eingang und an den Wartetischen Unterschriftenlisten auf, wo schon, bevor wir überhaupt wissen – und das laste ich Ihnen an, Herr Minister, dass Sie das nicht klar kommunizieren –, was Sie jetzt wirklich vorhaben, Panik gemacht wird, dass künftig 600 Frauen mehr in Österreich sterben werden, wenn dieses Screening so erfolgt, wie Sie es jetzt vorhaben. – Ich glaube das nicht. Ich halte das Screening in dieser Form für richtig. Ich finde es nur nicht richtig, wie Sie das nicht kommunizieren. Ich würde mir wirklich ganz dringend wünschen, dass das besser kommuniziert wird, weil sonst eine Panik zu Lasten der Frauen und Angst entsteht, die mir in diesem Zusammenhang nicht als notwendig erscheint.

Daher ist da dringend hinzuschauen. Auch was diese alle zwei Jahre anbelangt: Jede Frau kann bei der Diagnose trotzdem nach wie vor zur Mammographie gehen, wenn das ihre Ärztin, ihr Arzt empfiehlt. Das heißt: Klären Sie bitte die Leute, die Bevöl­kerung, uns alle auf, was Sie da wirklich vorhaben! Dann wäre weniger Panik und Angst unter der Bevölkerung und auch offensichtlich unter den Ärzten, die da zusätz­lich zur Panik beitragen.

Ich bringe zum Schluss noch folgenden Antrag ein:

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

Der Bundesminister für Gesundheit wird aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass umgehend wieder Verhandlungen für einen Gesamtvertrag für Psychotherapie aufgenommen werden.

Bis zum Zustandekommen des Gesamtvertrages ist der Kostenzuschuss für Psycho­therapie anzuheben, um den Versorgungsgrad der Bevölkerung zu erhöhen.

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Danke. (Beifall bei den Grünen.)

12.16

 


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