Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll105. Sitzung / Seite 89

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der Mammografie. Da geht es und ging es sehr, sehr viel ums Geld (Zwischenruf der Abg. Mag. Hakl), und da ging es sehr, sehr wenig um die Frage der Qualität.

Wir haben ein flächendeckendes Screening-Programm – so, wie es jetzt geplant wird – mit einer Qualitätssicherung, wo ein Befund nicht nur von einem, sondern von mehreren Radiologen, wenn irgendein Zweifel aufkommt, gemacht werden kann. Das sind standardisierte Zentren. Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass wir gesagt haben, jeder medizinische Eingriff, egal, was medizinisch gemacht wird, soll dort gemacht werden, wo Menschen das mit großer Routine tun, wo sie es nicht nur einmal oder zweimal im Jahr tun, sondern wo sie das wirklich qualitätsgesichert und mit großer Routine tun. (Abg. Mag. Hakl: Und auch dort, wo die Menschen wohnen!) Und das wird jetzt passieren.

Was die Frage des Ultraschalls und der Nacheinladung betrifft: Wissen Sie, wie viele Frauen aufgrund des opportunistischen Sreenings mit einem falschen Befund nach Hause geschickt werden und welche Todesangst da entsteht, wenn man einen falsch positiven Befund hat?

Ich glaube, dass eine qualitätsgesicherte Kontrolle durch mehreren Menschen – wobei man, wenn man einen Ultraschall braucht, diesen Ultraschall auch bekommt – deutlich klüger ist als etwas, was in Einzelordinationen vielleicht ein, zwei, drei, vier, fünf oder von mir aus auch 200 Mal, aber doch nicht in der geforderten Anzahl gemacht wird. (Beifall bei der SPÖ.)

Auch was die Frage betrifft, dass jetzt alle 30-jährigen Frauen keine Mammographie mehr bekommen: Auch das ist diskutiert. Es gibt ein Einladeprogramm, denn dieses Screening-Programm bedeutet, dass eine gewisse Altersgruppe per Brief eingeladen wird, und dann kann man ohne weitere Zuweisung in eines dieser Zentren gehen und dort die Untersuchungen machen. (Abg. Mag. Hakl: Ab 50!) Ab 45. (Abg. Mag. Hakl: Jetzt ab 50!) Wenn Sie jetzt zu Ihrem Gynäkologen, zu Ihrem praktischen Arzt gehen und sagen, Sie haben Sorge – es gibt in der Familie Brustkrebs, oder Sie tasten etwas –, oder der Arzt tastet etwas, ist es ihm nach wie vor unbenommen, Sie zu einer Mammographie inklusive Ultraschall, inklusive Tastbefund und all diesen Dingen, zu schicken. – Was Sie hier machen, ist eine bewusste Fehlinformation von Frauen, und das kreide ich Ihnen wirklich an. (Beifall bei SPÖ und Grünen.)

Lassen Sie mich zum Schluss vielleicht noch ein Zitat aus den „Vorarlberger Nach­richten“ – die ja nicht wirklich, sage ich jetzt einmal, der Sozialdemokratie und sozialdemokratischen Ministern nahestehen – bringen:

„Auch Gynäkologen zeigen sich“ mit dem Screening-Programm „zufrieden“

„,Das Wichtigste für uns ist die Qualität, und die scheint mit dem neuen Programm gegeben‘, sagt Primar Dr. Hans Concin vom LKH Bregenz.

Er war selbst jahrelang Mitglied einer Expertenkommission, ...“ und er sagt, dass eine Einigung, wie sie jetzt erzielt worden ist, bislang am Widerstand der Radiologen gescheitert ist. – Die Gynäkologen sind also einverstanden. (Abg. Mag. Hakl: Klar, im Krankenhaus verdienen die privaten Ärzte ja auch genug, ...!)

Und zur Frage, wer sich wo geeinigt hat und wer jetzt wo zufrieden ist, auch noch ein Zitat:

„Nun ist, wie berichtet, ein Kompromiss in Ausarbeitung, der die wichtigsten Partner zufriedenstellt.“ Die Partner sind: „Ärzteschaft und Hauptverband ebenso wie die Länder.“

Ich frage mich, wo in dieser Partnerschaft die Wichtigsten vorkommen, nämlich die Patientinnen und Patienten – in diesem Fall nur die Patientinnen. Und ich glaube, dass


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