Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll105. Sitzung / Seite 122

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ich selbst teilgenommen. Das zeigt auch Ihre Heuchelei in diesem Bereich. Wenn es darum geht, durch PR-Termine und Fernsehauftritte ihre Umweltpolitik darzustellen, mit Aktionismus im Parlament, dann sind Sie die Ersten. (Zwischenrufe der Abgeord­neten Mag. Brunner und Mag. Korun.) Wenn es aber darum geht, konkret die Probleme, auch in unseren Nachbarländern, zu lösen, dann ist Ihnen das nicht einmal eine Zugfahrt wert, die Sie nach Kroatien hätten machen sollen. (Zwischenrufe der Abgeordneten Dr. Moser und Mag. Brunner.)

Auch Ihre heutige Rede, Frau Kollegin Brunner, gegen das Plastiksackerlverbot ist kritikwürdig. Wir sind für dieses Verbot, aber so aggressiv wie Sie sollte man es auch nicht anlegen, wenn das Sakko des Abgeordneten Kogler den gleichen Polyesteranteil hat wie meines, Sie vielleicht Nylonstrümpfe tragen, am Pult des Herrn Abgeordneten Öllinger ein Plastikkugelschreiber liegt, Sie Plastikhandys benutzen und der Abgeord­nete Kogler im letzten Wahlkampf halb Graz mit Plastik-Vuvuzelas überschwemmt hat, die dann alle in die Mur geschmissen worden sind und damit die Umwelt auch tat­sächlich geschädigt haben. (Abg. Mag. Kogler: Geh bitte, das ist ein Kultgegenstand!)

Man kann auch nicht einerseits glaubhaft gegen die Atomkraft sein – um Ihre zwittrige Haltung, so möchte ich es fast formulieren, hier darzustellen –, aber andererseits in Graz die Murkraftwerke verhindern; ein Kraftwerk, das in Graz in einem bereits verbauten Gebiet der Mur gebaut wird. (Weitere Zwischenrufe bei Grünen und ÖVP.) Der einzige Hinderungsgrund für dieses Murkraftwerk, der für Sie herhalten muss, ist die sogenannte Huchen-Population, die der Arbeiterfischerverband des Herrn Kräuter vor einigen Jahrzehnten dort eingesetzt hat. (Ruf bei den Grünen: Das stimmt ja nicht!)

Sehr geehrte Damen und Herren, wer gegen Atomkraft ist, der muss für erneuerbare Energien eintreten. (Beifall beim BZÖ.) Wer für eine Wiederverwertung des Abfalls ist, für eine Abfalltrennung, für eine ökologische Umwelt in Österreich, der muss auch glaubhaft sein und darf sich nicht nur auf PR-Schauplätzen herumtreiben.  Ich danke Ihnen. (Beifall beim BZÖ sowie bei Abgeordneten der FPÖ. Abg. Grillitsch: Den Ord­nungsruf vergessen wir nicht!)

14.19

14.19.50

 


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Sehr geehrter Herr Kollege Grosz, für die An­schuldigung gegenüber dem Minister: „Sie sind der Weltmeister der Heuchelei!“, erteile ich Ihnen gemäß den üblichen Usancen einen Ordnungsruf und ersuche Sie, künftig anders zu umschreiben, was Sie sagen wollen. (Abg. Grillitsch: Das ist unvor­stellbar! Abg. Kopf: Den 47. Ordnungsruf! – Abg. Riepl: Das wird nichts nutzen! – Zwischenrufe des Abg. Grosz.)

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Als nächster Redner gelangt Herr Abgeordneter Mayer zu Wort. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.20.28

Abgeordneter Peter Mayer (ÖVP): Geschätzter Herr Bundesminister! Liebe Kollegin­nen und Kollegen! Ja, ja, es sind nicht nur Plastiksackerl aus Erdöl entbehrlich, sondern auch so manche Redebeiträge des Abgeordneten Grosz. (Beifall bei der ÖVP. Abg. Grosz: Sind Sie auch ein Erwinist?)

Es macht schon nachdenklich, wenn man den Film „Plastic Planet“ sieht und überlegt, wie man da gegensteuern kann, wohl wissend, dass wir in Österreich, in Europa eigentlich sehr vorbildlich unterwegs sind  so wie der Herr Minister gesagt hat , wenn 96 Prozent des Abfalles stofflich oder energetisch verwertet werden. Aber trotzdem besteht Handlungsbedarf.

 


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