zent Anteil an der europäischen Wirtschaftsleistung. Und, wie gesagt, das wird noch weniger. In Portugal ist die Situation ähnlich. In Irland nicht mehr.
Wovon reden wir denn überhaupt? – Wir reden von ein paar Prozent der europäischen Wirtschaftsleistung! Wissen Sie, meine Damen und Herren, wie in den USA zum Beispiel die kalifornische Wirtschaft im Moment schwächelt?! Die kalifornische Wirtschaft hat jedoch einen viel, viel größeren Anteil am Bruttoinlandsprodukt der USA, aber kein Mensch kommt auf die Idee, deshalb den Dollar oder die gesamte US-Wirtschaft krankzureden. Die tun jetzt mit ihrer eigenen Schuldenbremse herum, und sie machen etwas, pragmatisch wie sie sind.
Die Amerikaner werden aber deswegen nicht anfangen, nichts mehr zu zahlen und alles krachen zu lassen, sondern sie werden ihre Schuldengrenze hinaufheben – und alle werden wieder sagen: Wunderbar, wie die das wieder hingebracht haben, und zwar Republikaner wie Demokraten! Und ich kann da nur sagen: Recht haben sie!
In Europa sind wir viel, viel besser aufgestellt – und trotzdem hängen wir uns wechselseitig das ganze Krisengerede an, bis es self-fulfilling wird. Das kann so nicht weitergehen!
Also ist die Frage: Was sind die Möglichkeiten bei dem Reichtum, der ja noch vorhanden ist? Kommen wir zum leidigen Thema Währungsaustritt. Das wird gerne dann angesprochen, wenn man an die Vergangenheit denkt, daran, wie früher Probleme gelöst wurden. Nur: Die Risiken beziehungsweise überhaupt die technische Bewerkstelligung eines Währungsaustritts muss mir erst jemand erklären. Ich weiß, dass da ein gewisses Faible dafür vorhanden ist, beim BZÖ noch mehr, und vielleicht kann uns BZÖ-Klubobmann Bucher einmal erklären, wie das über Nacht gehen soll. Da wird es gröbere Probleme geben.
Abgesehen davon, eines ist sicher: Die Schulden von Griechenland sind dann nicht nur gleich groß, sondern sogar noch größer, weil es dann zu überschießenden Anpassungen kommen würde. Der einzige Vorteil wäre, dass die Griechen dann wieder eine eigene Wechselkurspolitik machen könnten; was früher eben möglich war.
Aber den Weg dorthin zu beschreiben und die Kosten zu beziffern, dazu beglückwünsche ich jeden, der das kann. Jedenfalls: Irgendwelche ideologisch irregeleitete Universitätsprofessoren werden uns da auch nicht helfen.
Bleibt also die Frage: Wer zahlt am Schluss, wenn es zum Zahlen kommt? Entweder es ist glaubwürdig, dass Griechenland das jetzt bewerkstelligen kann – da muss man ihnen aber ganz anders helfen als jetzt –, oder es wird einen Schuldenschnitt zumindest in einem gewissen Ausmaß geben müssen, oder eine Umschuldung.
Die softeste Variante, die jetzt diskutiert wird, sind Laufzeitverlängerungen und Zinssenkungen. Schaut symbolisch nicht so dramatisch aus, erzeugt aber natürlich auch Kosten, weil ein längerer Kredit zu gleichen Zinsen auch ein Nachlass für diejenigen ist, die das Geld wollen. – Meinetwegen, gar nicht so schlecht.
Im Europäischen Parlament, über die Fraktionen hinweg, inklusive der Grünen, überlegt man sich das jetzt; oder auch Zinssenkungen. Das könnte zumindest mehr Luft bringen. Nichtsdestotrotz muss es dazu führen, dass es, wie es so schön heißt, eine Gläubigerbeteiligung gibt. Das ist das, was ich vorhin beschrieben habe. Diejenigen, die verdient haben, sollen auch etwas zahlen. So wie jetzt kann es nicht sein.
Hier ist das Gegenteil von Marktwirtschaft zugange. 5 Prozent, dann 10 Prozent, dann 12 Prozent und am Schluss am virtuellen Markt – da ist es noch nicht realisiert – bis zu 25 Prozent Zinsen zu handeln, die dann aber nicht derjenige zahlt, der es kassiert,
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