Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll105. Sitzung / Seite 222

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Ich möchte noch zwei kurze Bemerkungen machen, die erste zum Kollegen Scheibner. Ich achte natürlich seine Ambition, in diesen Tagesordnungspunkt eine aktuelle außenpolitische Debatte hineinzubringen, aber die Formulierungen „gegen den Strom schwimmen“, etwas ausprobieren, sind sicher nicht der richtige Zugang in der inter­nationalen Politik (Abg. Scheibner: Probiere, eine eigene Meinung zu haben!), die doch sensibel ist, wie du als ehemaliger Verteidigungsminister ganz genau weißt. Diese Aussagen sind sicher nicht als Grundlage für eine fundierte, langfristige österreichische Außenpolitik zu sehen.

Abschließend noch einmal, was ich einleitend gesagt habe: Lieber Kollege Großruck, vielleicht sollte man sich den einen oder anderen Vierzeiler oder Schüttelreim vorher etwas genauer überlegen, bevor man das österreichische Parlament damit belästigt. (Beifall bei der SPÖ.)

19.31


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Meine sehr geehrten Damen und Herren, Sie haben vielleicht schon mitbekommen, dass jetzt die eine oder andere Aufregung und viele Geschäftsordnungswortmeldungen bei mir eingelangt sind. Ich glaube, Herr Kollege Großruck – ich habe mit ihm mittlerweile über eine Mitarbeiterin der Parlaments­direktion Kontakt aufgenommen – hat einen Fehler gemacht, den er berichtigen möchte. Wir geben ihm die Chance.

Wenn wir uns dann noch immer Platz für eine Geschäftsordnungsrunde werden neh­men müssen, dann werden wir das tun.

Ich erteile Herrn Abgeordnetem Großruck zur Geschäftsordnung das Wort. (Zwi­schenrufe bei BZÖ und Grünen. – Abg. Grosz: Es gibt eine Rednerliste!) – Herr Kollege Großruck, bitte zur zweiten Wortmeldung.

 


19.32.41

Abgeordneter Wolfgang Großruck (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich habe nicht beabsichtigt, mit meinem Zweizeiler irgend­jemanden zu verletzen. Ich habe ihn ironisch gemeint. Dass er so in die falsche Kehle gekommen ist, bedauere ich. Ich entschuldige mich bei allen, die sich betroffen fühlen. (Abg. Grosz: Was heißt „betroffen“?!)

Sie können mir glauben, dass ich mit diesem Satz die Fehltaten von Strauss-Kahn nicht irgendwie rechtfertigen wollte, sondern ich verurteile sie zutiefst und fühle mich selbst als Politiker von so einer Sache betroffen. (Anhaltende Zwischenrufe bei BZÖ und Grünen.) Deshalb bitte ich, das so zu akzeptieren. Wenn es in die falsche Kehle gekommen ist, entschuldige ich mich noch einmal und ziehe diesen Zweizeiler zurück.

19.33

*****

 


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Frau Abgeordnete Klubobfrau Dr. Glawischnig-Piesczek gelangt nun zur Geschäftsordnung zu Wort. – Bitte.

 


19.33.37

Abgeordnete Dr. Eva Glawischnig-Piesczek (Grüne) (zur Geschäftsbehandlung): Herr Präsident! Ich bin jetzt in zweifacher Weise schockiert: einerseits über den Zweizeiler (Abg. Ing. Westenthaler: ... Geschäftsordnung!) beziehungsweise Zwei­reiher des Kollegen Großruck, der offensichtlich vollkommen unüberlegt eine versuchte Vergewaltigung als Leistung für einen älteren Mann dargestellt hat, und das noch dazu weiterausbaut in der Form, dass er sagt: sollte sich hier jemand verletzt fühlen. – Ich


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