Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll105. Sitzung / Seite 223

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hätte mir erwartet, dass er seine vollkommen absurde Aussage zu 100 Prozent zurück­zieht!

Zweitens bin ich sehr erstaunt über Ihre Vorgangsweise, Herr Präsident, dass wir jetzt einfach die RednerInnenordnung über den Haufen schmeißen. (Abg. Ing. Westen­thaler: ... kein objektiver Präsident mehr! – Weitere Zwischenrufe bei BZÖ und Grünen.) – Ich weiß nicht, welche Vorleistungen da sind, aber hier eine ordentliche Debatte zur Entgleisung von vorhin einzuleiten, das wäre eigentlich Ihre Aufgabe als Präsident gewesen.

Wir nehmen diese Entschuldigung nicht zur Kenntnis. Es war nämlich keine Ent­schuldigung, sondern es war das im Wesentlichen eine Verharmlosung einer ver­such­ten Vergewaltigung. Und ich verlange vom ÖVP-Klubobmann eine Entschul­di­gung, die sich mit der gesamten Problematik befasst – mit dieser Verharmlosung einer versuchten Vergewaltigung als Spaß, als Witz, indem diese als Leistung eines älteren Mannes dargestellt wurde. Dafür, so glaube ich, braucht es eine Entschuldigung des ÖVP-Klubobmanns. – Danke. (Beifall bei Grünen und BZÖ sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

19.34


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Weiters zur Geschäftsordnung zu Wort gemeldet hat sich Herr Abgeordneter Grosz. – Bitte.

 


19.35.04

Abgeordneter Gerald Grosz (BZÖ) (zur Geschäftsbehandlung): Herr Präsident! Wir, meine Fraktion, sind doppelt schockiert über das, was sich hier in den letzten sieben Minuten abgespielt hat. Der erste Fall, dass der Herr Abgeordnete Großruck hier heraus­schreitet, in typisch lustiger Manier seinen Vierzeiler rezitiert und dabei sagt: Strauss-Kahn, ein alter Mann, der halt zeigt, was er kann. – Ha ha ha! (Unruhe im Saal.)

Das ist zutiefst geschmacklos, Herr Präsident, sehr geehrte Damen und Herren des Hohen Hauses! Der Herr Noch-Vorsitzende des Internationalen Währungsfonds, Dominique Strauss-Kahn wird verdächtigt, sexuelle Belästigung durchgeführt zu haben, eine versuchte Vergewaltigung, Nötigung und Köperverletzung. Das ist nicht etwas, das ein Mann kann, sondern etwas, das niemand tun sollte! Daher sind auch die geschmacklosen Zwischenrufe (Rufe bei der ÖVP: Gerade du !) dieser Fraktion zu diesem Thema und zu diesem Schandstück, das sich dieser Herr Abgeordnete hier draußen geleistet hat, verachtend, schändlich und zurückzuweisen!

Zweiter Punkt, sehr geehrter Herr Präsident: Sie geben dem Herrn Abgeordneten Großruck die Möglichkeit, sich zur Geschäftsordnung zu Wort zu melden (Zwischen­rufe beim BZÖ), tauschen aber seinen Geschäftsordnungsbeitrag in einen Redebeitrag um, obwohl er nicht zu Wort gemeldet war (Abg. Kopf: Selbstverständlich war er gemeldet!), und beschneiden Frau Klubobfrau Glawischnig-Piesczeks und meine Ge­schäfts­ordnungswortmeldungen von vorhin.

Herr Präsident Graf, Sie haben die Geschäftsordnung gebogen und gebrochen und einmal mehr gezeigt, dass Sie in einer schwierigen Situation, wenn es darum geht, das Ansehen des Hauses zu schützen, nicht in der Lage sind, den Vorsitz in diesem Haus zu führen und daher eigentlich als Erster abdanken sollten! (Beifall beim BZÖ.)

19.36


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Klubob­mann Kopf, ebenfalls zur Geschäftsordnung, zu Wort. – Bitte. (Zwischenrufe beim BZÖ. – Abg. Ing. Westenthaler: Herr Präsident, Sie kritisieren den von der ÖVP für das Kuscheln, dass ...!)

 


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